Elektrischer Siebensitzer: Das kann der neue Volvo EX90
Von Andrea Hlinka
Jedes Mal, wenn ein Volvo vorbeifährt, muss man an Elche denken, an Ikea, an Wald und Schnee und lachende Familien mit bunten Hauben auf den Köpfen. Man ist in einem Volvo sicher. In jeder Lage. Nun hat der schwedische Premium-Automobilkonzern, der zum chinesischen Geely-Konzern gehört, den Nachfolger seines größten Modells, des XC90 vorgestellt. Er heißt EX90 und wird vollelektrisch bewegt. „Der Volvo EX90 ist unsere Vision eines großen Familien-SUV im Elektrozeitalter", sagt Jim Rowan, Präsident und CEO von Volvo Cars. „Elektrisch und softwaredefiniert zeigt er, wofür Volvo Modelle in Zukunft in Bezug auf Sicherheit, Technik, Nachhaltigkeit, Design und ein persönlicheres Kundenerlebnis stehen werden.“
Der Volvo EX90: Neue Architektur
Aufbauend auf der neuen Technik- und Software-Architektur SPA II (Scalable Product Architecture II), werden zum Marktstart zunächst zwei Allradversionen angeboten, die mit Elektromotoren an beiden Achsen insgesamt 300 kW (408 PS) bzw. 380 kW (517 PS) und 770 Nm bzw. 910 Nm Drehmoment entwickeln. Die Reichweite beträgt bis zu 600 Kilometer pro Akkuladung (WLTP kombiniert). Die 111 kWh große Hochvoltbatterie lässt sich an einem Schnelllader innerhalb von 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen.
Zudem verfügt der Volvo EX90 über die notwendige Hardware für bidirektionales Laden. Dadurch verwandelt sich der Premium-SUV in einen rollenden Energiespeicher, der das Zuhause ebenso mit Strom versorgen kann wie elektrische Geräte.
Auf den sicheren Seite
Neueste Sensortechnik innen und außen reagiert blitzschnell auf Gefahren. Die Kombination von Kameras, Radar und Lidar ist mit NVIDIA DRIVE Hochleistungscomputern und Volvo eigener Software verbunden und schafft so eine 360-Grad-Echtzeitansicht der Umgebung. Der in die Dachlinie integrierte Lidar-Sensor (Light Detection and Ranging), produziert von Luminar, beobachtet die vorausliegende Straße – und das unabhängig vom Lichteinfall, auch bei höheren Autobahngeschwindigkeiten. Objekte werden Hunderte Meter im Voraus erkannt, wodurch mehr Zeit zum Informieren, Handeln und Ausweichen bleibt. Die Sensoren tragen auch dazu bei, die Zuverlässigkeit und die Gesamtleistung des Pilot Assist zu verbessern, der mit einer neuen Lenkunterstützung beim Spurwechsel hilft.
Hardwareseitig auf autonomes Fahren vorbereitet
Im Innenraum kommt ein Fahrer-Monitoring-System zum Einsatz: Sensoren und Kameras erkennen, wenn der Fahrende abgelenkt, schläfrig oder unaufmerksam ist. Reagiert er nicht auf immer eindringlicher werdende Warnungen – beispielsweise, weil er eingeschlafen oder ohnmächtig ist –, kann der Volvo EX90 sogar selbstständig am Fahrbahnrand anhalten und Hilfe alarmieren.
Zudem ist der Volvo EX90 als erstes Modell der schwedischen Premium-Automobilmarke hardwareseitig bereits auf das unüberwachte autonome Fahren der Zukunft vorbereitet.
Android Betriebssystem
Im Innenraum trifft die Snapdragon Cockpit-Plattform auf die Visualisierungsmöglichkeiten der Unreal Engine von Epic Games: Durch die blitzschnelle Rechenleistung sind fotorealistische Echtzeit-Grafikdarstellungen auf den Bildschirmen und im Head-up-Display möglich. Im Zentrum des Volvo EX90 steht ein 14,5-Zoll-Touchscreen, der Zugang zum Infotainmentsystem bietet. Dessen Betriebssystem Android Automotive integriert verschiedene Google-Services wie den Navigationsdienst Google Maps und den Sprachassistenten Google Assistant. Die serienmäßige 5G-Internetverbindung des Fahrzeugs garantiert dabei mobilen Datenzugriff.
Das zweite Leben von PET-Flaschen
Im Innenraum setzt Volvo auf natürliche und verantwortungsvoll hergestellte Materialien. Das von Volvo eigens entwickelte und unter anderem aus Vinyl, recycelten PET-Flaschen und Weinkorken hergestellte Material „Nordico“ ersetzt beispielsweise Leder. Darüber hinaus enthält der Volvo EX90 etwa 15 Prozent recycelten Stahl, etwa 25 Prozent recyceltes Aluminium sowie 48 Kilogramm Kunststoffe recycelten oder biobasierten Ursprungs, was rund 15 Prozent aller verwendeten Kunststoffe im Fahrzeug entspricht – der höchste Wert, den jemals ein Volvo Modell erreicht hat.
Preis und Marktstart
Wie viel das SUV kosten soll ist für Österreich noch nicht bekannt. Der ADAC schreibt 105.000 Euro. Demnach soll der EX90 auch via Abo erhältlich sein - um rund 1600 Euro monatlich. Mit der Auslieferung kann erst Anfang/Mitte 2024 gerechnet werden.
Für den europäischen Markt sind zwei Versionen vorgesehen: Jeweils zwei separate E-Motoren bringen es auf 380 kW/517 PS bzw. 300 kW/408 PS Gesamtleistung. In 4,9 Sekunden schnellt das 2,8-t-Schwergewicht bei der stärkeren Version von 0 auf 100 km/h. Bei 180 km/h Geschwindigkeit wird abgeriegelt. In den Kofferraum passen zwischen 310 bis 1915 Liter fassen.
Zum Download des Datenblatts hier lang.