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Kratzer im Auto: Darf man mit Nagellack nachbessern?

Äste, Wände, Garagenpfeiler: Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Kratzer im Autolack passieren früher oder später fast jedem. Am ärgerlichsten sind sie, wenn man sie nicht selbst verursacht.

Aber: Kann man sie selbst ausbessern? Oder sollte lieber der Profi ran?

Laut ADAC gibt es vor allem einen Faktor, der entscheidet, ob das Auto direkt in die Werkstatt muss: Die Tiefe des Kratzers.

Kleinere Schrammen können selbst behandelt werden. Weicht die Farbe des Kratzers von der ursprünglichen Lackierung ab, ist die Beschädigung bis zur Grundierung, wenn nicht sogar bis zum metallisch schimmernden Blech durchgedrungen. Um Rost zu vermeiden, sollte man hier lieber zum Profi.

Bei kleinen Schrammen rät man zu handelsüblichen Polituren. Diese können Dank mikroskopisch kleiner Schleifpartikel, die den Kratzer glätten, kleine Vertiefungen auffüllen und die Schramme dadurch so kaschieren, dass sie kaum oder gar nicht mehr zu sehen ist. 

Etwas tiefere Lackkratzer kann man mit einem Reparaturset selbst auszubessern. Dabei gilt es zu bedenken, dass bei einer punktuellen Reparatur Farbabweichungen zum Rest des jeweiligen Fahrzeugteils entstehen können.

Ein Lackstift ist empfehlenswert, wenn der Lackschaden größer ist und weder mit Politur noch mit einem Reparaturset ausgebessert werden kann. Viele Autohersteller bieten Lackstifte an, die dem Farbcode des Autos entsprechen.

Und was ist mit den Hausmitteln?

Angelblich kann man weiße Zahnpasta statt der meist teuren Polituren einsetzen. Doch der ADAC warnt: Sind die Schleifpartikel nicht fein genug, beschädigen diese den Lack noch mehr. Außerdem fehlt das Finish, das in aller Regel die Politur ergänzt und die behandelte Stelle dauerhaft versiegelt. 

Ein absolutes No-Go ist die Verwendung von Nagellack. Abgesehen davon, dass es äußerst schwierig ist, den exakten Farbton zu treffen, ist diese Korrektur nicht von Dauer: Im Sommer wirft der Nagellack bei Hitze Blasen oder bröckelt ab.