Der neue Kia Niro: Sportlicher, aber mit Greenzone Drive Mode
Von Andrea Hlinka
Kia konnte sich mit dem EV 6 einen großen Namen in Sachen E-Mobilität machen. Zu Recht. Nun präsentierten die Südkoreaner ein weiteres ansehnliches Modell: den Niro. Ganz neu ist er nicht, eher eine Neuinterpretation des Niro, der 2016 vorgestellt wurde. Seine Daten: Auch der neue Niro ist als Hybrid, Plug-in Hybrid und als reines Elektroauto zu haben.
Die Daten für den Niro EV:
Ein 150 kW (204 PS) starker E-Motor treibt die Vorderachse an. Das ist ausreichend, denn immerhin ist der Niro im Vergleich zu vielen Konkurrenten mit 1,757 Tonnen relativ leicht. Mit der 64,8-kWh-Batterie sind nach WLTP maximal 463 Kilometer Reichweite möglich. Abhängig ist das von verschiedensten äußeren Faktoren und dem Fahrverhalten. Beim Niro kann man etwa zwischen drei Fahrmodi und einem zusätzlichen „Snow“-Modus wählen, mit Wippen am Lenkrad stellt man die Rekuperationsleistung ein. Wenig innovativ ist er bei der Ladeleistung: Maximal sind 72 kW drin. Dafür ist der Niro im Design gefällig und punktet vor allem im Inneren mit nachhaltigen Materialien. Und: Er kommt serienmäßig mit Wärmepumpe.
Und nun zu den anderen Antrieben
Wie beim ersten Niro mit Hybrid-Antrieb arbeitet auch beim neuen ein 32-kW-Elektromotor und ein 77 kW starker 1,6-Liter-Benziner zusammen. Daraus entsteht eine Systemleistung von 104 kW/141 PS. Ebenso ist der neue Hybrid-Niro wieder mit einem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.
Die aufladbare Hybridvariante des Niro hat mit dem Generationswechsel einen deutlich leistungsfähigeren Elektroantrieb inklusive größerem Akku erhalten. Dadurch schafft der Plug-in Hybrid nun eine Gesamtleistung von 134,6 kW (183 PS) und kann in der Ausführung mit 16-Zoll-Rädern rein elektrisch bis zu 134 Stundenkilometer schnell und bis zu 65 Kilo-meter weit fahren (nach WLTP, Vorgänger: max. 120 km/h, Reichweite nach WLTP 49 km). Überarbeitet wurden zudem der 1,6-Liter-Benziner und das Sechs-Stufen-Doppelkupplungs-getriebe (DCT), über die beide Hybridvarianten des Niro verfügen. Wichtigste getriebeseitige Neuerung: Das Rückwärtsfahren erfolgt jetzt rein elektrisch. Von 0 auf 100 km/h schafft es der neue Plug-in in 9,6 Sekunden (Vorgänger 10,8; bei 16-Zoll-Rädern).
Knackpunkt ist beim Plug-in Hybrid, dass man ihn regelmäßig lädt: in zwei Stunden und 55 Minuten ist er von 10 auf 100 Prozent aufgeladen (bei 240 Volt/3,3 kW).
Zu den Neuerungen beider Hybridvarianten gehört der intelligente „Greenzone Drive Mode“, der auf Basis von Navigationsinformationen und historischen Fahrdaten das Antriebssystem automatisch auf reinen Elektrobetrieb umschalten kann – zum Beispiel in Umweltzonen in Wohngebieten, in der Nähe von Schulen oder in individuell ausgewählten Bereichen.
Im Inneren
Im Inneren ist der Niro auf Komfort getrimmt. Optional ist er etwa mit „Premium Relaxion“-Beifahrersitz ausgestattet, der sich im Stehen per Knopfdruck in eine Liegeposition bringen lässt. Das großzügige Raumangebot resultiert neben den gewachsenen äußeren Dimensionen und der neuen „K“-Plattform-Generation auch aus den um rund 30 Prozent schlankeren Vordersitzen, die die Beinfreiheit im Fond deutlich vergrößern. Ebenfalls zugelegt hat das Gepäckraumvolumen, das beim Hybrid nun 451 Liter und beim Plug-in 348 Liter beträgt (Vorgänger 436 bzw. 324 Liter). Praktisch: Die Gepäckraumabdeckung, die auch als Sonnenschutz verwendet werden kann und aus recyceltem PET-Kunststoffgewebe besteht.
Der verstärkte Einsatz von wiederverwerteten Materialien gehört zum ganzheitlich nachhaltigen Konzept, lässt Kia wissen. So besteht zum Beispiel der Dachhimmel überwiegend aus recycelten Papierfasern und für die hochwertige Ledernachbildung der Sitzbezüge (ausstattungsabhängig) wird Bio-Polyurethan (Bio-PU) mit Tencel® aus Eukalyptusblättern verwendet – hergestellt in Oberösterreich von der Lenzing AG.
Assistenzsysteme
Bei den Assistenzsystemen kann man beim Niro aus dem Vollen schöpfen: serienmäßig hat er einen Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Fahrraderkennung, aktiven Spurhalteassistenten, intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistenten. Hinzu kommen je nach Ausführung und Option zum Beispiel navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Autobahnassistent, Totwinkelassistent mit Lenk- und Bremseingriff, Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion und ein Remote-Parkassistent für ferngesteuertes Ein- und Ausparken. Für einen effektiven Insassenschutz sorgen unter anderem acht serienmäßige Airbags.