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Bücher mit Oktan-Faktor: Sportwagen, Roadtrips und Pannen

Der Bugatti Typ 57SC Atlantic gilt als der schönste und teuerste Sportwagen-Oldtimer der Welt. Nur vier davon wurden je gebaut. Einen kaufte ein Museum in Kalifornien für 37 Millionen Dollar, einen kaufte Ralph Lauren, einer kollidierte mit einem Zug. Und der vierte Wagen? Verlor sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs.
Bestsellerautor Martin Walker erzählt die Geschichte des verschollenen  Rennwagens neu. Spannend verpackt in den 9. Fall von „Bruno Chef de Police“.

Wer also Autofan ist, der auf der Suche nach Lektüre für den Urlaub ist, der sollte zu seinem Roman mit dem Titel „Grand Prix“ (Diogenes) greifen. Vom modernen Stromer bis zum Oldtimer kommt so ziemlich alles vor, die Story belastet die Gehirnzellen nicht zu sehr und ist garniert mit Frankreicheindrücken samt Rezepten. Denn im Buch ist es Hochsommer im Périgord und damit Hochsaison für ausgedehnte Gaumenfreuden und Fahrten mit offenem Verdeck. Eine Oldtimer-Rallye, von Bruno, Chef de police, organisiert, bringt auch zwei besessene junge Sammler nach Saint-Denis. Sie sind auf der Jagd nach dem wertvollsten Auto aller Zeiten: Dem letzten von nur vier je gebauten Bugattis Typ 57 SC Atlantic, dessen Spur sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs im Périgord verlor. Ein halsbrecherisches Wettrennen um den großen Preis beginnt, ein paar Leichen werden entdeckt. Und mittendrin der Chef de Police, der Rallyerfahrung sammelt - und den Fall schließlich natürlich löst. Bei Martin Walker geht es gut aus.

 

Manuel Butt schreibt seit Jahren Comedy, nun ist sein Roman „Zierfische in den Händen von Idioten“ (Kein und Aber) erschienen. Das Buch ist ein wilder motorisierter Ritt durch den Sommer von 1996. Take That haben sich getrennt, die Welt tanzt Macarena, und Bundestrainer Berti Vogts kämpft bei der EM ums berufliche Überleben. Und auch in der schleswig-holsteinischen Provinz gibt es Probleme: Tobis Eltern verabschieden sich in einen zweiwöchigen Urlaub. Vierzehn Tage, in denen Tobi zum ersten Mal mit Lisa schlafen möchte, die Führerscheinprüfung ansteht und er sich um Papas Seepferdchen kümmern soll. Als Georg eine Nachricht von seiner tot geglaubten Mutter aus London erhält, kapern er und seine Freunde kurz entschlossen ihr Fahrschulauto, um von der Ostsee über die Niederlande nach England zu reisen. Ohne Geld, ohne Plan, aber dafür mit den Seepferdchen im Kofferraum.

Bei Werken von Stephen King denkt man vor allem an Horror und Gruseln. Etwas aus der Art ist sein Roman „Buick“ (Heyne Verlag). Denn darin erzählt er, mit deutlich weniger Horror als etwa in „Carrie“ aber dafür mehr Tiefgang, von der Faszination des Unbekannten. Und - wie der Name schon sagt - von Autos. Eines Morgens taucht an einer Tankstelle nämlich ein alter Buick auf. Der geheimnisvolle Fahrer verschwindet, und schließlich zeigt es sich, dass der Straßenkreuzer genauso wenig ein Buick ist wie der schwarzgekleidete Fahrer ein Mensch. Der Wagen entwickelt ein ungewöhnliches Eigenleben, das den Leser beim Seitenblättern hält. Stephen King ist nicht umsonst einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft.

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In „Fast genial“ (Diogenes) legt Literatur-Star Benedict Wells ein Road-Trip Buch der anderen Art vor. Er erzählt darin die unglaubliche, aber wahre Geschichte über einen mittellosen Jungen aus dem Trailerpark, der eines Tages erfährt, dass sein ihm unbekannter Vater ein Genie ist. Francis Dean ist fast 18, als er in einem Brief von seiner Mutter erfährt, dass er sein Leben einer künstlichen Befruchtung verdankt. Mehr noch, seine Mutter hat an einem Projekt zur Züchtung von Genies teilgenommen. Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich in einem alten Chevy auf die Suche nach ihm. Eine Reise quer durch die USA beginnt – das Abenteuer seines Lebens.  Ein schöner Roman über das Unterwegs-Sein und die Zufälle im Leben. Wells schreibt gekonnt und packend.

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Einer gewinnt. Die anderen verlieren. Die Liebe siegt - Andrea Schacht, bekannt für historische Romane, hat eine riesige Fangemeinde und unzählige Bestseller geschrieben. Der frühen Zeit der Automobile und deren Startschwierigkeiten widmete sie „Triumph des Himmels“ (Blanvolet). Kurzweilige Stunden für Fans ihre Stils sind garantiert.

Den Rahmen geben die "Goldenen Zwanziger" in Deutschland. Autos sind der letzte Schrei und die Automobilindustrie kämpft darum, wer die Nase am Markt vorne hat. Ein Weg dazu ist die Rallye "Von Triumph zu Triumph" von Paris nach Berlin. Für den Abenteurer Alastair MacAlan ist ein Sieg die letzte Hoffnung vor dem endgültigen Abstieg, doch einige andere Teilnehmer haben weit dunklere Motive. Als die Berliner Journalistin Emmalou von der abenteuerlichen Unternehmung erfährt, ist sie wie elektrisiert – sie will das Rennen begleiten und mit einem sensationellen Bericht Anerkennung finden. Doch bei einem Blick auf die Teilnehmerliste entdeckt sie einen Namen, der Erinnerungen in ihr weckt, die sie längst begraben glaubte ...

 

Alex Capus Roman beginnt dort, wo man im Auto eigentlich nicht sein will: Denn der Wagen fährt nicht, sondern steht still. Eingeschneit auf einem Alpenpass. Max und Tina wissen: Das wird eine lange, ungemütliche Auto-Nacht.

Aber dann erzählt Max eine Geschichte, die genau dort in den Bergen, zur Zeit der Französischen Revolution, ihren Anfang nimmt. Jakob ist ein Knecht aus dem Greyerzerland. Als er sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern, verliebt, ist dieser entsetzt. Er schickt den Jungen erst in den Kriegsdienst, später als Hirte an den Hof Ludwigs XVI. Dort ist man so gerührt von Jakobs Unglück, dass man auch Marie nach Versailles holen lässt. Meisterhaft verwebt Alex Capus das Abenteuer des armen Kuhhirten und der reichen Bauerntochter mit Max' und Tinas Nacht in den Bergen. Ein hinreißendes Spiel zwischen den Jahrhunderten. Alex Capus' schönste Liebesgeschichte seit "Leon und Louise".