Auf dem Weg nach oben: Der DS 9 kommt
Von Andrea Hlinka
Diese Woche wurde die neue Limousine aus dem Pariser Hause DS Automobiles im Schauraum in Wien präsentiert. Auf den ersten Blick ist klar: Die kennen sich mit Luxus aus, die Franzosen.
Design
Mit ihrem vierten Modell hat die französische Premium-Marke ein neues Flagschiff kreiert, das in mehreren Welten glänzen will: Nicht mehr D- und noch nicht E-Segment, irgendwo dazwischen soll sich der DS 9 einfügen. Wo auch immer er offiziell ist, mit einem Radstand von 2.895 mm, der sich dank der neuen EMP2-Plattform (Efficient Modular Platform 2) ausgeht, hat der DS 9 jedenfalls sehr komfortable Eigenschaften.
Doch zurück zu seinem ambivalenten Äußeren: Der DS 9 wirkt elegant und doch lebhaft. Erstes ist der sleeken Linienführung geschuldet, die das Auto lang und harmonisch wirken lässt. Lebhaft wirkt der DS 9 wegen der unverkennbaren vertikalen Tagscheinwerfer und vor allem wegen der Guillochierung „Clous de Paris“, einer speziellen Gravur, die neben dem Innenraum erstmalig auch die Motorhaube ziert.
Innenleben
Der Innenraum wird von Nappa-Leder dominiert, sogar das Armaturenbrett wird davon umspielt. Dass die Dekor- und Bedienelemente in Kristallglas, der Dachhimmel und die Sonnenblenden aus Alcantara und die Haltegriffe aus Leder sind, dass die Perlenstickereien aus der Haute Couture das Interieur zieren, zeigt wie stolz die Franzosen auf ihr Know How sind und das gerne zeigen. Und so hat man sogar eine eigene, hausinterne Sattlerei. Die Bedienelemente auf der Mittelkonsole sind mit der „Clous de Paris“-Guillochierung versehen, der ikonischen Signatur der französischen Uhrmacherei, die sich im 180 Grad drehbaren B.R.M-Chronographen auf dem Armaturenbrett widerspiegelt.
Auf den Rücksitzen ist wunderbar viel Platz. Besonders gefällt der Schalter auf der Seite des Beifahrersitzes, womit sich eben dieser verschieben lässt. Nicht als Unterhaltungselement für die Kinder ist das gedacht, sondern für den Manager, der sich zum nächsten Termin chauffieren lässt. Eine wichtige Funktion für den chinesischen Markt, wie man erklärt.
Antrieb
Der DS 9 wird ausschließlich elektrifiziert angeboten, zwar nicht als reiner Stromer, aber als Plug-in-Hybrid. Als dieser wartet er mit einer Systemleistung von 165 kW / 225 PS auf, ab dem Sommer wird eine zweite Plug-in-Hybrid Version mit 225 kW / 360 PS und Allradantrieb bestellbar sein. Damit fügt sich der DS 9 in die Gesamtstrategie von DS ein, ab 2025 keine reinen Verbrenner mehr auf den Markt zu bringen.
Der 225 PS Plug-in-Hybrid kombiniert einen Benzin-Turbomotor mit einem Elektroantrieb und einer Batterie mit einer Kapazität von 11,9 kWh, die eine rein elektrische Reichweite von 55 bis 56 Kilometern nach WLTP ermöglicht. Wie viel er in der Praxis tatsächlich elektrisch schafft, wird sich zeigen, sobald im Sommer die ersten Modelle auf der Straße rollen. Der Elektroantrieb mit 81 kW / 110 PS und 320 Nm ist an ein Achtgang-Automatikgetriebe gekoppelt.
Als praktisch könnte sich die E-Save-Funktion (verschiedene Stufen zur Auswahl) erweisen, wodurch eine bestimmte Reichweite im Null-Emission-Modus für ausgewählte Streckenabschnitte, beispielsweise in der Innenstadt, zurückgehalten wird. Das serienmäßige 7,4 kW-Bordladegerät ermöglicht das vollständige Nachladen an der Wallbox zu Hause oder an einer öffentlichen Ladestation innerhalb von einer Stunde und 45 Minuten.
Assistenzsysteme
Was die Assistenzsysteme betrifft, ist fast alles möglich: So findet sich eine Infrarot-Kamera optional oder die DS Active Scan Suspension, eine aktive Federung, die das Auto beinah dahingleiten lassen soll, serienmäßig. Das funktioniert so: Gemeinsam mit Neigungssensoren und Beschleunigungsmessern analysiert eine Kamera die Straßenbeschaffenheit. Die Daten werden in Echtzeit an einen Rechner übermittelt, der jedes einzelne Rad unabhängig ansteuert. Wir sind gespannt, wie sich das tatsäclhich anfühlt.
Preis
Die Preise beginnen bei 53.450 Euro inkl. MWSt. für die Performance Line+ Version.