Alte Meister - hyperrealistisch in Szene gesetzt
450 Arbeitsstunden waren für das jüngste Werk „Pitstop“ von Mario Pichler notwendig. Es zeigt eine Boxenstopp-Szene mit dem legendären Rudolf Caracciola und seinem Mercedes-Benz-Rennwagen aus dem Jahr 1938.
Das Bild ist in hyperrealistischem Stil gemalt – dem Spezialgebiet von Mario Pichler. Der Hyperrealismus ist per Definition eine Weiterentwicklung des Realismus, wobei es nicht unbedingt um eine exakte lebenstreue Nachbildung geht, sondern um eine fotorealistische Übersteigerung der Wirklichkeit, eine „überschärfte Realität“. Die Abstraktion wird zurückgewiesen.
Bevor der Hyperrealist mit dem Malen beginnen kann, benötigt er eine Fotografie als Vorlage. Dieses Foto muss verschiedene Eigenschaften aufweisen, wie etwa die richtigen Licht- Schattenverhältnisse.
Der Salzburger Mario Pichler absolvierte zunächst eine technische Lehre, machte sich aber danach als Künstler selbstständig und lebt und arbeitet in Altenmarkt.
Zuerst waren es Portraits, Landschaften oder Gebäude, die er malte. "Meist waren es Landschaften oder diverse Architektur- und Gebäudeansichten, die die Kunden haben wollten. Dieser Art von Malerei widme ich mich heute nur noch auf Auftrag, da sie sehr banal ist. Es steckt keine tiefere Aussage in derartigen Werken", so Pichler über seine Anfangszeit. Dann fand er zum Stilmittel des Hyperrealismus, vor allem als er vor einigen Jahren damit begann, sich in seinen Arbeiten auch mit Tabuthemen wie Missbrauch oder Gewalt auseinanderzusetzen.
Mittlerweile widmet sich Pichler in seinen Werken auch seiner zweiten großen Passion, dem Automobil. Die hyperrealistische Darstellung der Rennwagen der Vorkriegszeit oder eines Mercedes-Benz Flügeltürers faszinieren nicht nur Autofans auf Anhieb. Vor allem als Pichler die Möglichkeit bekam, seine Werke bei Mercedes im noblen Center of Excellence zu präsentieren, wurden zahlreiche Autoliebhaber auf den Salzburger aufmerksam.
Vor zwei Jahren wurde er als einziger Künstler in die Schweiz zur Ausstellung Grand Basel eingeladen, wo Autos nicht als Fortbewegungsmittel, sondern als Kunstwerke präsentiert wurden.
Mittlerweile hat Mario Pichler für seine hyperrealistischen Autodarstellungen Kunden auf der ganzen Welt. Seine Werke werden von Privaten gekauft, können aber auch in öffentlichen oder halböffentlichen Bereichen gefunden werden.
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