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Ab wann bekommen Autofahrer in Österreich mehr Kilometergeld?

Der amtliche Kilometergeldsatz für den Pkw liegt seit 2008 unverändert bei 42 Cent je Kilometer. Aber: Seit damals sind die Kosten laut Pkw-Index der Statistik Austria um beinahe 40 Prozent gestiegen.

Nach 16 Jahren hat sich die Bundesregierung nun  auf eine Erhöhung des Kilometergeldes um 8 Cent pro Kilometer geeinigt. Im September wird der Nationalrat beschließen, dass das Kilometergeld für PKWs von 42 Cent auf 50 Cent erhöht wird. 

Tagesgelder für Inlandsdienstreisen dürfen dann bis zu 30 Euro betragen, bisher betrugen diese 26,40 Euro. Das Nächtigungsgeld wird von 15 auf 17 Euro erhöht.
Die Änderungen werden mit 1.1.2025 wirksam.

Für viele ist das nicht hoch genug

„Die Erhöhung des Kilometergeldes ist zu niedrig ausgefallen“, sagt etwa Martin Heissenberger, Landesdirektor des ARBÖ Burgenland, zur Ankündigung der Bundesregierung, das Kilometergeld anzuheben. „Eine Anpassung auf 60 Cent - wie diese der ARBÖ fordert - wäre angemessen gewesen“, meint Heissenberger. „Arbeitnehmer, die ihr privates Fahrzeug für dienstliche Zwecke benutzen müssen, bleiben aufgrund der zu geringen Erhöhung weiterhin auf ihren Kosten sitzen.“

Der ÖAMTC begrüßt die Ankündigung von Finanzminister Magnus Brunner zur Erhöhung des Kilometergeldes, erinnert aber gleichzeitig an die enorme Kostensteigerung für das Autofahren: "Es führt daher kein Weg an einer weiteren Erhöhung des Kilometergeldes auf zumindest 60 Cent je Kilometer vorbei", erneuert Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte des ÖAMTC, die Forderung des Clubs. Generell spricht sich der Mobilitätsclub darüber hinaus für eine gesetzlich verankerte, regelmäßige Valorisierung des Kilometergeldes aus.

Als Gegenargument zu einer Erhöhung des Kilometergeldes ist häufig zu hören, dies wäre ein Anreiz, Dienstfahrten vorrangig mit dem Pkw zu erledigen. Martin Grasslober stellt klar: "Das ist nicht nachvollziehbar, denn Arbeitnehmer suchen sich in der Regel nicht aus, welches Verkehrsmittel sie für Dienstreisen nutzen. Tatsächlich ist es umgekehrt: Ein niedriger Kilometergeld-Satz ist ein Anreiz für Unternehmen, von ihren Mitarbeiterinnen zu fordern, Dienstfahrten mit dem privaten Pkw zu erledigen, um so die Kosten für das Unternehmen zu reduzieren."

Das Kilometergeld bzw. das amtliche Kilometergeld (auch KM-Geld genannt) kann geltend gemacht werden, wenn für Dienstreisen der private PKW genutzt wird. Die Höhe beträgt pro gefahrenem Kilometer 0,42 Euro. Pro Jahr können Sie in Österreich maximal 30.000 Kilometer (umgerechnet 12.600 Euro) geltend machen.