Überblick: Die neuen Supersport-Bikes
Mit zugespitzter Leistung und radikaler Sitzposition haben sich Supersportler längst in das Habitat der Rennstrecken zurückgezogen. Dort treiben sie freilich nach wie vor die Entwicklungen voran und verkörpern auf faszinierende Weise das aktuell technisch Machbare. Egal ob Aerodynamik, Leichtbau, Motoren- oder Fahrwerkstechnik: Supersportler sind auch heute noch die Speerspitze der Zweirad-Evolution.
Ducati SuperSport 950
Im Gegensatz zu den Superbike-Ablegern auf dieser Seite zielt die Ducati SuperSport – der führt Name in die Irre – eigentlich auf den Straßenbetrieb und nur gelegentliche Ausflüge auf die Rennstrecke.
Mit ihrem 937-Kubik-V2 und 110 PS Leistung ordnet sie sich im heutigen Gefüge der Mittelklasse ein, auch die Sitzposition ist weit weniger aggressiv als bei den ausgewiesenen Rundstreckenbikes.
Gleichwohl sucht die SuperSport seit heuer zumindest optisch Anleihen bei den radikaleren Geschwistern: Ihr neuer Look ist der Panigale nachempfunden. Mit an Bord sind auch die wichtigsten zeitgemäßen Assistenzsysteme, auf Wunsch kann der Charakter mit optionalen Paketen in Richtung Racing oder Sporttouring (Hartschalenkoffer!) ausgeprägt werden. Die S-Version besitzt im Gegensatz zum Basismodell (ab 16.695 Euro) Fahrwerkskomponenten von Öhlins.
BMW M 1000 RR
Bislang kennt man den Buchstaben „M“ nur bei BMW-Automobilen als Herold außergewöhnlicher Fahrzeuge – nun hält er auch bei Zweirädern Einzug.
Die neue M 1000 RR ist als Homologationsmodell für die Superbike-Werksrenner ein mit technischer Raffinesse gespickter Ausnahmeathlet. Mit 212 PS und einem vollgetankten Gewicht von 192 Kilo ist die radikale RR genauso Blickfang wie Sammlerstück. Allein die Winglets in Sichtcarbon treiben einem das Wasser in die Augen – wenn das nicht schon der Preis von 38.800 Euro erledigt hat.
Kawasaki ZX-10R
Wichtigster Gegner der BMW ist diese Kawasaki – zumindest auf der Rennstrecke, wo der grün gewandete Werkspilot Jonathan Rea alle Superbike-Rekorde gebrochen hat.
Die käufliche Variante seines Dienstfahrzeugs wurde für 2021 stilistisch erneuert und auch technisch auf den letzten Stand gebracht. Die neuen Eckdaten künden von 203 PS und 207 Kilo vollgetankt, dazu bietet das Superbike um 22.499 Euro ein TFT-Display mit Connectivity und einen Tempomaten. Die radikalere Schwester ZX-10RR, unter anderem mit federleichten Schmiederädern, kommt auf 32.999 Euro.
Ducati Panigale V4 SP
Die feinste Spielart aus dem Hause Ducati komplettiert das Trio der Superbikes. Im Gegensatz zur BMW M 1000 RR für BMW dient die neue Panigale V4 SP nicht als Homologationsmodell für die WM, sondern als edles Topmodell der Baureihe.
So finden sich hier die feinsten Zutaten versammelt, etwa sündteure Carbonräder oder ein Tank aus gebürstetem Alu. Die Grundwerte eignen sich auch hier für einen Supertrumpf im Motorrad-Quartettspiel: 214 PS bei 193 Kilo vollgetankt. Wer sich in den Flügelstürmer verliebt hat, sollte zumindest 44.695 Euro am Konto haben.
Suzuki Hayabusa
Vor 22 Jahren erschien mit der Hayabusa das erste Großserienmotorrad, das die 300-Stundenkilometer-Grenze knackte. Heute erscheint dieses Ziel weit weniger erstrebenswert als damals, aber die Faszination eines extrem leistungsstarken Straßenmotorrads ist ungebrochen.
Die dritte Generation setzt diese Tradition fort – auch stilistisch – und besetzt mit 190 PS erneut einen Spitzenplatz unter den Power-Performern. Nunmehr verknüpft mit modernsten Assistenzsystemen kehrt die 264 Kilo schwere Hayabusa ab April und ab 22.490 Euro wieder ins Suzuki-Modellprogramm zurück.