Porsche eBike: Cool, edel und nicht billig
Von Michael Andrusio
Dass Autohersteller immer wieder Fahrräder anbieten, ist soweit nicht neu. In den vergangenen Jahren kamen auch immer mehr Elektro-Fahrräder dazu. Jetzt hat Porsche ein neues E-Bike im Programm. Und man macht es so, wie es die meisten Autofirmen handhaben - man tut sich mit einem renommierten Radhersteller zusammen, der Entwicklung und Produktion übernimmt.
So ist es auch beim Porsche eBike. Für den Look sorgt die Designabteilung von F. A. Porsche, die Entwicklung übernahm der deutsche Hersteller Rotwild und das ist wahrlich keine schlechte Adresse, wenn es um Premium-Bikes geht. Porsche bietet das Rad in zwei Varianten an, als Sport und Cross.
Wir haben das Elektro-Rad von Porsche in der Sport-Version ausprobiert. Erster Eindruck: Man erntet viele neugierige Blicke, wenn man mit einem Rad an einer Kreuzung hält, wo groß "Porsche" d'raufsteht. Vielleicht sogar mehr als in einem 911er-Cabrio. Und natürlich denkt man, dass man mit einem Porsche Bike besonders flott unterwegs sein müsste.
Tatsächlich beschleunigt das eBike auch entsprechend (wie man es von Elektrofahrrädern kennt), aber nur bis 25 km/h und die sind bald einmal erreicht. Klar, der Elektroantrieb darf per Gesetz nur bis 25 km/h unterstützend wirken. Will man schneller fahren, ist das natürlich möglich - hängt aber dann ausschließlich von den Oberschenkeln des Fahrers ab.
Technisch nutzt Porsche das bekannte und bewährte Antriebssystem von Shimano mit dem Steps EP-8-Motor. Der Akku hat eine Kapazität von 630 Wh, der Anschluss fürs Laden ist an der Unterseite des Oberrohrs. Die Technik ist formschön integriert, das gilt auch für sämtliche Kabelstränge. Geschaltet wird mittels elektronischer Di2 Schaltung von Shimano mit 11 Gängen. Der Schalter hierfür ist rechts am Lenker, die Gänge rasten dabei recht knackig ein und am kleinen Farbdisplay wird der gerade eingelegte Gang angezeigt.
Links hat man den Schalter für die E-Motor-Unterstützung. Das meiste Schmalz gibt es im Boost-Modus, was man vor allem beim Bergauffahren als sehr angenehm empfindet. "Gestartet" wird das eBike mit einem elegant integrierten Startknopf im Oberrohr.
Für die entsprechende Verzögerung sorgt eine Bremsanlage aus dem Hause Magura mit groß dimensionierten Bremsscheiben (klar, Bremsen ist eine Paradedisziplin bei Porsche - das gilt bei den Autos ebenso wie bei den Bikes). Das eBike ist auch voll gefedert (Magura Upside-Down-Federgabel und Fox-Dämpfer mit 100 mm Federweg).
Eine LED-Beleuchtung samt Fernlichtfunktion ist übrigens auch von Haus aus dabei.
Dank Carbonrahmen bleibt das Gewicht für den Porsche eBike Sport mit 21,2 kg im Rahmen. Billig ist das edle Rad freilich nicht. Als Sport-Variante kommt das eBike auf 9.990 Euro (die Cross-Version ist 2.000 Euro günstiger).