Motor

Mercedes-AMG zeigt in Genf den offenen GT R

Verdeck auf für das extremste Cabrio in der Geschichte von Mercedes. Wenn Sie dachten, Affalterbachs per Straßenzulassung getarnter Rennwagen AMG GT R wäre schon ein bisschen zu verrückt ... äh nein, denn hier kommt die Version des Nordschleife-Urviechs OHNE festes Dach. Technisch nimmt der neue Mercedes-AMG GT R Roadster alles mit, was bereits das Coupé zu einem der wenigen ernsthaften 911-GT3-Gegner gemacht hat. 

Dazu gehört natürlich der 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit 585 PS und 700 Nm Drehmoment, der den Roadster wie das Coupé in 3,6 Sekunden von 0-100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 317 km/h, was selbst Drei-Wetter-Taft-gestählte Helmfrisuren an die Belastungsgrenze bringen sollte. Die Siebengang-Doppelkupplung ist schneller und schärfer, hat einen längeren ersten und einen kürzeren siebten Gang. Außerdem kriegen Sie eine spezielle, absolut diabolisch klingende Performance-Abgasanlage, die ohne die Fesseln eines festen Dachs für noch mehr Ohrgasmen sorgen sollte. 

Gegenüber dem normalen AMG GT Roadster wächst die Spur vorne um 46 und hinten um 57 Millimeter. Es gibt aktive Aero-Elemente an der Front, Kotflügel aus Carbon, eine Kurbelwelle aus Carbon, extra Verstrebungen für 7,5 Prozent mehr Steifigkeit, weniger Dämmung, ein Gewindefahrwerk mit dreifach verstellbaren Dämpfern, dynamische Motor- und Getriebelager, eine neunstufige Traktionskontrolle, Hinterradlenkung, eine elektronisch geregelte Hinterachssperre und superbreite, klebrige Michelin-Cup-2-Gummis auf extra angefertigten, extraleichten 19-(vorne) und 20-Zoll-Felgen. Serienmäßig ist eine Bremse mit 390-mm-Scheiben vorne und 360-mm-Scheiben hinten. Optional bietet AMG 15 Kilo leichtere Carbon-Keramik-Stopper mit 402-mm-Kolossen vorne.

Auch den festen Carbon-Heckflügel übernimmt der AMG GT R Roadster vom Coupé. Ob das der Optik des Autos einen Gefallen tut, entscheiden Sie bitte selbst. Auch auf die Gefahr hin, dass AMG uns lebenslang mit Todesblicken straft: Wir fühlte uns spontan an Roman Pearces Mitsubishi Eclipse aus Fast and Furious 2 erinnert.  

Der größte Unterschied zum geschlossenen AMG GT R ist zweifelsfrei das dreilagige Stoffdach des Performance-Roadsters. In gerade mal elf Sekunden fährt das Teil rauf und runter und das bis 50 km/h. Die üblichen Karosserie-Versteifungen sorgen hier für einen Oben-Ohne-Gewichtsaufschlag von gut 80 Kilo. 1.710 Kilo wiegt der GT R Roadster insgesamt. 

Was Sie beim Coupé ebenfalls nicht kriegen werden, ist der Nackenföhn Airscarf. Außerdem bewirbt Mercedes die Sitzklimatisierung, die auch für den AMG-Performancesitz verfügbar ist. 

Der GTR Roadster ist "auf kurvenreichen Rennstrecken ebenso zu Hause wie auf repräsentativen Boulevards oder reizvollen Küstenstraßen", sagt die Pressemeldung. Die beiden letzten Punkte erklären vermutlich auch das helle Interieur auf den Bildern. 

Limitiert ist das Hardcore-Cabrio auf 750 Exemplare, was auch auf einer Plakette in der Mittelkonsole vermerkt ist. Zu Marktstart und Preisen hat sich Mercedes-AMG noch nicht geäußert. Der Roadster dürfte etwa 12.000 Euro mehr kosten als die geschlossene Version.

Alle Inhalte anzeigen