Motor

Lancia Ypsilon: Der Letzte seines Stamms

Nach dem sukzessiven Rückzug von Lancia aus (fast) allen Märkten und dem Verschwinden von (fast) allen Modellreihen bleibt von der großen Marke nur mehr ein Modell: Das einst Kleinste, der Ypsilon.

Der kleine Kompakte wird seit drei Jahren nur mehr auf dem italienischen Heimmarkt angeboten. Ist dort aber höchst erfolgreich. Für Aufsehen sorgte im vergangen Jahr der Umstand, dass 2019 mehr Ypsilon in Italien verkauft wurden als von allen Alfa Romeos in Europa.

Seit seinem Debut im Jahr 1985 auf dem Genfer Autosalon - da noch als Y10 - wurden über 3 Millionen Stück vom kleinen Lancia verkauft.

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Entworfen vom Fiat Centro Stile sollte der Y10 ein Kleinwagen sein, der freilich den Luxus zu bieten hatte, den man bis dahin nur von Fahrzeugen aus höheren Preisklassen kannte. Und der Y10 hatte vor allem die weiblichen Kunden als erklärte Zielgruppe. Sie machte in den 35 Jahren 70 Prozent aus.

Und sehr bald startete Lancia damit, den Kleinen in besonderen Editionen herauszubringen. In den 35 Jahren wurden 30 Sonderserien geschaffen: Vom ersten Y10 Fila, Martini und Missoni bis zum Ypsilon Momo Design, vom Elefantino bis zur Elle über den Dodo und der Versus bis zu Unyca, Mya, Black & Noir und Monogram. Über 20% der von 2011 bis heute verkauften Ypsilon-Modelle waren Sondereditionen.

Übrigens gab es bereits ein Jahr nach seinem Debut einen Y10 mit Allradantrieb, den Y10 4WD.

Die Produktion erreichte nach 10 Jahren 1 Million, bis er 1995 von seinem Erben, dem Lancia Ypsilon, abgelöst wurde.  2003 kam die Generation Nummer drei, 2011 Generation Nummer vier. Bis dahin war der Ypsilon mit drei Türen ausgekommen, ab 2011 war er dann auch als Fünftürer zu haben.

Ein Ende ist nicht absehbar. Im Mai 2020 wurde der Ypsilon weiter modernisiert und ist seither auch mit Hybridantrieb im Angebot. Es ist dies derselbe Hybridantrieb mit 70 PS wie er auch Fiat 500/Panda verwendet wird. Produziert wird der Lancia aktuell im FCA-Werk Tychy in Polen.