Volvo verschiebt das Verbrenneraus
Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage will der schwedische Autobauer Volvo Cars mittelfristig nun doch nicht ausschließlich Elektroautos verkaufen. Bis 2030 dürften mindestens 90 Prozent der weltweiten Verkäufe elektrische Fahrzeuge sein, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Göteborg mit. Die verbleibenden bis zu 10 Prozent sollen je nach Bedarf Mild-Hybridautos sein.
Volvo Cars argumentierte, dass neue Marktbedingungen und angepasste Kundenbedürfnisse eine Überarbeitung der Ziele nötig gemacht hätten. Bisher hatte sich der Vorstand vorgenommen, bis 2030 ausschließlich Elektroautos zu verkaufen. Die Schweden erwarten ferner, dass der Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 bei 50 bis 60 Prozent liegt.
Schwache Nachfrage in Deutschland
In Deutschland wurden im August rund 69 Prozent weniger Elektroautos neu zugelassen als im August des Vorjahres. Allerdings wurden laut Beratung EY im August 2023 ungewöhnlich viele solcher Fahrzeuge zugelassen, da Last-Minute-Käufe gewerblicher Kunden die Elektro-Neuzulassungen in die Höhe getrieben hätten. Bei Autos mit Dieselmotoren lag das Minus bei 24,4 Prozent, bei Autos mit Benzinmotoren bei 7,4 Prozent. Über alle Antriebsarten hinweg liegt das Minus bei der Zahl der Neuzulassungen bei 27,8 Prozent.
Die deutsche Regierung plant nun wieder eine staatliche Unterstützung, um den Absatz von Elektroautos neu anzukurbeln. Konkret geht es um stärkere steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. Die Nachfrage nach E-Autos war nach dem Stopp der staatlichen Förderung eingebrochen. Grund waren Sparzwänge im Haushalt. Im Juli verständigte sich die Ampel-Koalition im Zuge der Budgetverhandlungen auf eine "Wachstumsinitiative". Eine der Maßnahmen ist die steuerliche Förderung von E-Autos als Dienstwagen. Demnach soll für Unternehmen rückwirkend zum 1. Juli 2024 eine Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge eingeführt werden. Außerdem soll bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der sogenannte Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden.