Ford Capri kehrt als Elektro-SUV-Coupé zurück – erste Fahrt im Topmodell
Von Michael Andrusio
Man hat es bei Ford ja schon einmal getan. Man nehme einen ikonischen Namen und taufe damit ein nagelneues Elektroauto. Das hat man beim Mustang Mach-E so gemacht (wobei es hier noch den klassischen Mustang weiter gibt) und nun tut man es mit dem Capri. Das hat natürlich für viel Aufregung in der Capri-Fangemeinde gesorgt. Darf man ein Elektro-SUV nach einem sportlichen Coupé benennen?
Um zumindest ansatzweise Reminiszenzen an den Ur-Capri zu wecken, haben die Designer mit den LED-Scheinwerfern eine Art Doppelscheinwerfer-Gesicht geschaffen und man lässt die Seitenscheiben zum Heck hin in C-Form auslaufen.
Und: "Das Interieur präsentiert sich genau so, wie sich ein Fahrer des klassischen Ford Capri die Zukunft vorgestellt hätte“, sagt Designer Amko Leenarts. Ob man sich in den 1970er Jahren wirklich vorstellen konnte, dass man künftig auf eine Glasfläche tippt und dann passiert etwas, ist wohl eher fraglich. Auch hätte man sich anno dazumal fragen müssen, wo man hier die Musikkassetten reinstecken soll.
Damit zum Capri des Jahres 2024. Wir hatten Gelegenheit, das Auto im Rahmen des Tannistests für das Car of the Year erstmals kurz zu testen. Erster Eindruck: Wuchtig wirkt er, der Capri, der ja die SUV-Coupé-Version des Explorer sein soll. Was wiederum bedeutet, dass man die MEB-Plattform aus dem VW-Konzern nutzt.
Vor allem heckseitig erscheint der Ford ziemlich großgewachsen (Höhe 1626 mm). Dahinter verbirgt sich ein riesiger Kofferraum. Und mit einer Länge von 4634 mm ist er auch länger als der Explorer.
Wir fahren den Capri als Topmodell mit 340 PS und Allradantrieb. Der Ford beschleunigt so natürlich entsprechend flott, gibt einem aber keinen unangenehmen Tritt ins Kreuz. 100 km/h erreicht man nach 5,3 Sekunden. Der Strom wird dabei in einem 79-kWh-Akku gespeichert und das soll für eine Reichweite von 592 Kilometer gut sein (alternativ gibt es den Capri auch mit Heckantrieb, 210 kW und 620 Kilometer Reichweite). Die Lenkung ist – so wie beim Explorer – eher leichtgängig, aber trotzdem lässt sich der Capri damit exakt genug dirigieren und überhaupt bleibt der Ford eher auf der komfortablen Seite. Dank Allrad hält der Capri auch gut Kurs, auf der anderen Seite sind aber auch 2,2 Tonnen Gewicht in Bewegung.
Nachladen funktioniert übrigens an einem DC-Lader mit bis zu 185 kW.
Innen folgt der Capri dem Styling des Explorer. Das heißt, das beherrschende Element ist der große, aufrecht stehende Touchscreen in der Mitte. Die schlechte Nachricht: Es sind nur mehr wenige analoge Schalter verbaut. Die gute: Wie beim Explorer kann man den Bildschirm im Anstellwinkel verstellen und in einem Modus verdeckt man so die Ablage in der Mitte – das ist clever.
Die Fahrstufen werden mit einem Hebel am Lenkrad angewählt, hier kann man auch eine stärkere Rekuperation einstellen. Paddels am Lenkrad, um das zu justieren, hat man nicht.
Preis
Der Ford Capri kostet mit Allrad ab 50.940 Euro, das Basismodell gibt’s ab 42.598 Euro.