Die Retro-Schönheiten vom Genfer Autosalon
Auf dem Genfer Autosalon werden nicht nur jene fündig, die sich für zeitgenössisches Autodesign oder solches für die nähere oder fernere Zukunft interessieren. Auch klassisch geformtes Blech (oder Kohlefaser) steht im Scheinwerferlicht - manchmal mit moderner, manchmal mit historischer Technik darunter.
Bei Jaguar Classic ist man ja durchaus darauf spezialisiert, alle möglichen Wünsche wahr werden zu lassen. So auch jenen von Iron Maiden Schlagzeuger Nicko McBrian. Der auf McBrains klassischem XJ Serie 3 Baujahr 1984 basierende „Custom-Built“ ist das Produkt aus den gesammelten Ideen seines Besitzers, der Ingenieure und Handwerker bei Jaguar Land Rover Classic Works in Coventry und von Wayne Burgess, Direktor des Jaguar Designstudios. Das Projekt verschlang über 3500 Arbeitsstunden, in denen über 4000 Teilen aufpoliert, ausgetauscht oder sogar ganz neu entworfen wurden. Wie bei keinem anderen XJ6 Baujahr 1984 zuvor wurden substanzielle Modifikationen an Exterieur, Interieur, Antriebsstrang und Fahrwerk vorgenommen. Am Ende heraus kam Nickos Traum-XJ.
Nach McBrains Umzug nach Amerika hatte der XJ viele Jahre auf dem Grundstück von Iron Maiden Bassgitarrist Steve Harris gestanden. Im Greatest-Hits-Modell tauchen viele der während dieser Zeit wohl behütete Teile erneut auf: von der ikonischen Jaguar Leaper-Kühlerfigur – die Nicko überhaupt erst dazu brachte, das Auto zu kaufen – bis zu den Original-Zündschlüsseln von 1984.
Bei Ruf wiederum präsentiert man den SCR und erklärt, dass dies die "charaktervolle Antwort auf die Frage nach dem unverfälschten, stämmigen Genuss des reinen Fahrvergnügens in einer Welt ohne Kompromisse" sei. Die Optik erinnert klar an klassische 911er, sie ist aus leichtem Kohlefaser gefertigt. Für den Antrieb sorgt ein 4,0-l-Saugmotor mit 510 PS.
David Brown Automotive nimmt die Kunden mit dem Speedback GT Silverstone Edition mit auf eine Zeitreise in die 60er Jahre. Der edle Brite, der 601 PS unter der Haube hat, ist allerdings auf 10 Exemplare limitiert.
Rein elektrisch fährt hingegen der Kabinenroller Microlino. Das Auto wird in der Schweiz produziert und ist von Kabinenrollern der 50er, wie der BMW Isetta inspiriert. Je nach Version hat der Microlino eine Reichweite von 120 oder 215 Kilometern. Die Produktion soll noch im Laufe des heurigen Jahres anlaufen.