Die nächsten Kuckuckseier sind gelegt.
Von Maria Brandl
„Das Beste zweier Welten“ versprechen Autohersteller mit Plug-in-Hybriden. Das sind jene Hybridautos, deren Batterien auch an Steckdosen aufladbar sind.
Dank dieser im Vergleich zu normalen Hybridautos üppigen, gegenüber reinen E-Pkw aber doch viel kleineren Batterien können Plug-ins in der Stadt elektrisch, also abgasfrei, und Überland wie ein
Auto mit Sprit im Tank gefahren werden. So die frohe Botschaft.
Österreichs Regierung verzichtet dafür z.B. auf die NoVA, was Luxusautokäufer Zehntausende Euro erspart. Auch der neue EU-Normtest hilft. Selbst Zweitonner mit mehr als 400 PS werden so zum „Zweiliterauto“, ein wichtiger Beitrag für die -Bilanz. Die verlangt ja EU-weit bis 2020 ein Flottenverbrauchsmittel neu zugelassener Autos von 95 g/km , sonst drohen hohe Strafen. Derzeit sind es rund 118 g/km. Und der Diesel als „Retter“ schwächelt.
Plug-ins sind daher der neue Lichtblick. Doch er bleibt weitgehend Theorie, wie auch zwei Motor-KURIER-Tests zeigen.
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Sofern die Plug-ins auf Befehl im (milden) Winter überhaupt elektrisch fahren, machen sie dies selbst in der Luxusvariante nur, wenn sie schon warmgelaufen sind. Abgasfreie Stadtfahrten gibt’s also nur, wenn nicht in der Stadt gestartet wird. Gerade die ersten Kilometer, wo die meisten Schadstoffe entstehen, die der E-Antrieb der Plug-ins ja vermeiden soll, braucht’s den Verbrennungsmotor, um das System auf Arbeitstemperatur zu bringen. Vom Realverbrauch ganz zu schweigen.
Auch wenn die Plug-in-Hybride trotzdem teils weniger Schadstoffe abgeben als Diesel – die nächsten Kuckuckseier sind gelegt.