Meinung

Wandel ist radikal und unbequem

Zumindest zu Beginn der Woche (aber Aktuelles passiert...) sprachen alle über die Steuerreform und die kommende Bepreisung von CO2. Der Klimawandel findet statt, die Klimawende wird stattfinden müssen. Und damit die Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase, um das Leben auf diesem Planeten lebenswert zu halten.

80 Prozent der CO2-Emissionen werden von der „Wirtschaft“ verursacht. Ein Riesenbrocken und im ersten Reflex ist man verleitet, dieses Übel zu verurteilen. Jedoch: die Wirtschaft sind wir alle, die Güter und Produkte täglich brauchen und verwenden. Dahinter steckt Industrie und Produktion, Handel und Mobilität und Logistik. Mit dem Konsum von Waren, Dienstleistungen und Infrastruktur sitzen die Menschen plötzlich alle in einem Boot.

So ist das beim Schutz der Umwelt: Letztlich geht es darum, dass alle zusammen wirken und jeder Bereich seine Hausaufgaben macht, dass große Industrien bei Emissionen und Energieverbrauch besser werden, dass der Verkehr umweltfreundlicher wird, dass die Menschen in ihrem Konsumverhalten auf ein „grüneres“ Verhalten schalten.

Das bedeutet für die Zukunft auch, dass das Umdenken noch radikaler werden muss, dass sich in vielen Lebensbereichen viel ändern muss. Und dass das Hin- und Herschieben der Verantwortung ein Ende braucht. Es ist unbequem, als Einzelner auf bestimmte Dinge zu verzichten oder sein Verhalten zu verändern; es kostet Unternehmen Milliarden, ihre Betriebe in Richtung Null-Emission zu verändern; es ist unpopulär für die Politik, strengere Rahmenbedingungen zu schaffen. Fakt ist aber, dass die Wende zu einer besseren Welt nur dann gelingt, wenn an allen Schrauben gedreht wird. Die Wirtschaft, das sind wir und die Abhängigkeiten voneinander sind groß.