Meinung

Ted who?

Kein einziger US-Journalist war beim skihistorischen Auftritt Ligetys dabei.

Wolfgang Winheim
über Amerikaner und Ski

Was wäre Ski Austria ohne Marcel Hirscher? Was wäre der Weltcup ohne Amerikaner, die Ski nur bei Olympia interessiert? Zumindest in den Alpen sind sie Dauerthema, während von einem Ländermatch Österreich - Schweiz keine Rede mehr ist.

Donnerstag: Bode Miller verrät via Twitter, dass er seiner Ehefrau beim Golfen fast deren linkes Auge weggeschossen hat.

Freitag: Lindsey Vonn stürzt in Val d’Isère, nachdem sie zuvor gestanden hatte, dass ihr Depressionen zu schaffen machen.

Samstag: Der bärtige Mormone Steve Nyman feiert bei der Abfahrt in Gröden mit Nummer 39 einen Außenseitersieg, womit sich auch dessen (kürzlich wegen des Verdachts von Geldwäsche vorübergehend festgenommener) Salzburger Abfahrtscoach Andreas Evers wieder freuen darf.

Sonntag: Ted Ligety demoralisiert schon im ersten Durchgang des Riesenslaloms von Alta Badia mit einem Riesenvorsprung die Konkurrenz.

Den zweitplatzierten Hirscher trennen zur Rennhalbzeit 2,40 Sekunden von Ligetys Bestzeit. Den Schweizer Riesenslalom-Olympiasieger Carlo Janka hängt Ligety um fast acht Sekunden in einem einzigen Lauf ab.

Kein einziger US-Journalist war bei diesem skihistorischen Auftritt Ligetys und dem Abfahrtserfolg von Nyman dabei. Selbst der Sportchef des amerikanischen Skiverbandes, der Tiroler Patrick Riml, kommt erst im Jänner nach Europa. Good morning, USA!