Offener denken!
Von Guido Tartarotti
Es geht auch um einen Wechsel von Perspektiven, darum, weniger schmal zu denken
über das heimische Bildungssystem
Wenn sich Kolumnisten oder Personen des öffentlichen Lebens erdreisten, Ideen zur Zukunft des Bildungssystems zu äußern, kommt meist die automatisierte Abwehrhaltung: Warum glaube jeder, nur weil er selber einige Schuljahre halbwegs unfallfrei absolviert hat, dass er beim Thema Schule mitreden dürfe?
Genau dieser Reflex zeigt, was falsch läuft: Vorschläge werden als Ruhestörung aufgefasst – anstatt sie als Bereicherung des Denkspektrums zu begreifen. Und natürlich hat in einer Demokratie jeder das Recht, über alles mitzureden.
Es geht auch um einen Wechsel von Perspektiven, darum, weniger schmal zu denken: Der brillante Wissenschaftler Markus Hengstschläger sagt, dass es besser wäre, den Stärken der Schüler mehr Aufmerksamkeit zu widmen, anstatt wie jetzt den Schwächen. Ähnliches erklärt der Mathematiker Rudolf Taschner im KURIER-Interview: Bringen wir den Kindern bei, etwas zu können, anstatt zu prüfen, was sie nicht können. Solche Sätze lösen noch keine Probleme –, aber sie öffnen gedankliche Türen.