Was der Economist bei der Lebensqualität-Studie vergessen hat
Von Julia Schrenk
Beste Lage. Lebenswerteste Stadt! Schon wieder. Vor Kopenhagen, vor Melbourne und vor Sydney!
Auch 2023 kann sich Wien mit dem Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ rühmen, die „Monocle's Quality of Life Survey“, eine Umfrage der Economist-Gruppe über die Lebensqualität in Städten auf der ganzen Welt, hat Wien auf Platz 1 gehoben. Zum dritten Mal in Folge, zum achten Mal in den vergangenen zehn Rankings.
Ausschlaggebend dafür in diesem Jahr: die Kombination aus Stabilität, dem Angebot an Kultur und Unterhaltung, verlässlicher Infrastruktur und „beispielhaftem Bildungs- und Gesundheitswesen“. Fünf Kategorien (Stabilität, Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Umwelt, Infrastruktur) sieht sich der Economist für dieses Ranking jährlich an, minimale Abzüge bekam Wien heuer nur im Punkt „Kultur und Umwelt“.
Und zwar wegen des Mangels an großen Sport-Events in der Stadt. Stichwort: Happel-Stadion.
Schlimmste Plage. Alles schön und gut, nur: Hat jemand von Monocle eigentlich bemerkt, dass die Stadt mit der schlimmsten Gelsenplage aller Zeiten (mindestens) zu kämpfen hat? (Und niemand etwas dagegen tut!?!)
Es leiden auch nicht nur die Schrebergartenhäuschenbesitzer, die wieder einmal ihre Regenwassertonne nicht abgedeckt und den Gelsen damit idealen Lebensraum zum Gedeihen gegeben haben, falls Sie das jetzt denken.
Die Gelsen kommen selbst im dicht verbauten Gebiet in den dritten Stock und zerbeißen einem die Waden. Die Situation ist mittlerweile so weit eskaliert, dass sich sogar die Kellner im Schanigarten bei den Gästen entschuldigen. Eine Heldentat, in der unfreundlichsten Stadt der Welt (Internations, 2022).
Wird Zeit, dass die Stadtpolitik reagiert.
Gelsenspray-Gutschein! Fenistil-Ausgabestellen bei den Trinkbrunnen! Gelsenstecker-Reparaturbonus!
Sonst wird das nächstes Jahr nichts mit Platz 1 zum vierten Mal in Folge.