Von allerhand Ängsten und der Weisheit des Alters
Steigt proportional mit dem Alter auch die Angst davor, sich beim Sporteln mindestens lebensgefährlich zu verletzen? Oder ist das mein rein subjektives Empfinden, das keinen Widerhall in der Gesellschaft findet?
Unsere drei Töchter lieben eislaufen. Sie haben es schnell gelernt und sind nun sicher auf Kufen unterwegs. Ich war als Kind und Jugendliche ständig auf dem Eislaufplatz, bin stundenlang gekurvt, habe eingestaubt und wurde eingestaubt (damals das untrügliche Zeichen dafür, dass man jemanden super findet). Jetzt bin ich einige Dekaden später mit Leihschuhen und riesengroßem Respekt bei der Sache. Irgendwie fühlt es sich so an, also ob ein Sturz ganz sicher mit einem Gips enden würde. Letztes Jahr hat es mir ein Mal die Beine ausgerissen und mein Steißbein hat mich vier Wochen lang bei jedem Kontakt mit einer Sitzfläche jodeln lassen.
Das bockige Ross
Ähnlich ist es mit dem Reiten. Ich war ein Pferdemädchen, das unerschrocken auf jeden Gaul aufstieg. Selbst als mich der bockige Filou in einer Reitstunde fünf Mal in hohem Bogen abwarf, kletterte ich ein sechstes Mal in den Sattel. Heute wäre das undenkbar. Vor einiger Zeit saß ich wieder Hoch zu Ross und hatte Panik ob der Größe und Wucht des Tieres. Sofort rasten die Gedanken, welche Extremitäten denn kreuz und quer abstehen würden, wenn mich das Tier abwerfen würde.
Was ist das also? Die Weisheit des Alters, die mir ins Ohr flüstert: Spröde Knochen splittern schneller! Eine irrationale Angst, die es unbedingt zu bekämpfen gilt? Oder einfach die Erfahrung, die uns lehrt, was wir können und was halt nicht? Ich habe noch keine schlüssige Antwort, werde aber demnächst beim Eislaufen intensiv darüber nachdenken.