Von zu wenig Schlaf und der Hoffnung, dass sich das wieder ändert
Es gibt Tage, da bin abends so müde, dass ich nur mit sehr viel Willenskraft länger aufbleiben kann als der Nachwuchs. Hin und wieder ist es jetzt in den Ferien schon passiert, dass ich völlig erledigt in ein noch erleuchtetes Kinderzimmer hineingeseufzt habe: „Ich bin für heute nicht mehr ansprechbar, schalte bitte alle Lichter aus, wenn du ins Bett gehst.“
Der Alltag fordert zwischen Familie, Job, Hobbys und Haushalt, Sozialleben und Sorgen viel, manchmal zu viel. Wir strampeln uns ab, nur um am Ende des Tages zu merken: Energie und Zeit reichen nicht, es geht sich niemals alles aus, was mir die To-Do-Liste penetrant ins Gesicht schreit.
Es gibt einen Begriff für Menschen wie mich und Sie, wenn Sie sich angesprochen fühlen. Wir sind „Mombies“, eine Wortkreation aus „Mother“ und „Zombie“. Wie die männliche Form dieser Bezeichnung lautet, bleibt ein Rätsel. Vorschläge gerne an mich!
Mit Vollgas unterwegs
Nicht umsonst heißen diese Jahre die „Rushhour des Lebens“. Es ist auf etlichen Ebenen gleichzeitig viel los, es wird gehupt, es gibt Staus und Unfälle. Entspannter, fließender Verkehr ist eine Rarität. Kein Wunder, dass uns die Müdigkeit am Ende des Tages oft packt und nicht mehr loslässt.
Unsere Kinder wissen, dass ich abends beizeiten nicht nur sie ins Bett bringe, sondern dabei auch gleich selber einschlafe. Das wird manchmal schamlos ausgenutzt.
Zum Beispiel neulich wieder, als die Sechsjährige fragte: „Mama, willst du eine Kopfmassage?“, und, ohne auf meine Antwort zu warten, kommandierte: „Bring’ dich in eine Position, in der du sehr lange sehr gemütlich liegen kannst!“.
Das Motto aller Mombies darf sein: Schlafzeiten nehmen, wann und wie auch immer sie daherkommen. So überleben wir und lassen den Zombie-Modus vielleicht irgendwann mal wieder hinter uns. Gute Nacht!