So ein Mist – wieder einmal
Von Katharina Salzer
Kein G’spür. Es wird ja gerne über Eigenverantwortung geredet, wenn es um Umweltschutz geht. Nicht wegfliegen, nicht zu viel mit dem Auto herumfahren, nicht zu viel Fleisch essen und möglichst wenig Müll erzeugen. Das ist alles richtig. Aber mit der Eigenverantwortung scheint es nicht so recht zu klappen, schon bei den kleinen Dingen – der Entsorgung des Mists. Ein Beispiel von vielen: In der Diesterweggasse in Wien liegen Dutzende Dosen, Plastiksackerln und -flaschen, Masken, Becher eines benachbarten Fastfood-Lokals im Rinnsal, ganz zu schweigen von den Zigarettenstummeln.
Kein Lerneffekt. Das alles ist auf wenigen Metern zu finden, den nächsten Mistkübel in Sichtweite. Wer schafft es da nicht, bis dorthin zu gehen? Haben die Menschen noch nicht genug darüber gelesen, dass die Erde im Müll versinkt? Wahrscheinlich ist es ihnen wurscht.
(K)ein Evergreen. Den Straßenrand als Mistplatz zu betrachten, ist kein städtisches Phänomen. Auch die Grünstreifen neben den Landstraßen werden zugemüllt. Oder Böschungen neben Spazierwegen. Österreich bekommt ein Pfandsystem auf Einweggetränkeflaschen oder -dosen. Doch das gilt erst ab dem Jahr 2025. Es dauert also noch, bis ein finanzieller Anreiz gesetzt wird, die Dosen und Flaschen zurückzubringen. Bis dahin wird das Zeugs aus dem Fenster geworfen? Oder es gibt mehr Mehrweggebinde.
Eine Chance. In Deutschland wurde 2003 die Pfandpflicht eingeführt und laufend erweitert. Pfand kann im Nachbarland auch sozial sinnvoll sein. Es gibt etwa eine App, um seine Flaschen loszuwerden. Über die Plattform wird der Kontakt zu Menschen hergestellt, die die Gebinde abholen und zurückbringen. Sie bekommen das Geld. Eine Win-Win-Situation, kein Mist.