Meinung/Mein Tag

Man muss im Geld schwimmen, um heuer im Freibad schwimmen zu können

Die harten Holzpritschen, der kleine Braune auf dem Tablett, die Bäume, der Ausblick, der Geruch der sonnengewärmten Holzkabinen, die gefüllten Paprika. Und darüber eine dicke, fette Wolke Nostalgie. Ein Ausflug ins Neuwaldegger Bad ist ein Erlebnis. Immer schon gewesen.

Auch preislich.

Als privat betriebenes Freibad war es – no na – stets teurer als die städtischen Bäder. Heuer erreichen die Eintrittspreise aber auch von so hohem Niveau aus noch ganz neue Sphären. Die Tageskarte kommt diesen Sommer auf – Achtung, Achtung! – 19,50 Euro. Kinder (vom ersten bis zum 10. Lebensjahr) zahlen 9,50 Euro.

Gut, nun war das Neuwaldegger Bad auch bisher nicht unbedingt die erste Anlaufstelle für Großfamilien. Aber auch im Schönbrunner Bad, wo die Kinderdichte deutlich höher ist, wird man für den Familienausflug ins Bad (Pommes, Eis, noch ein Eis, noch mehr Pommes ...) 100 Euro hinlegen müssen.

Wer erst am Nachmittag kommt, spart übrigens nicht den Haufen: Die Nachmittagskarte ab 13.30 Uhr kostet noch immer 15 Euro.

Die städtischen Freibäder sind deutlich billiger, aber auch der Eintritt dort ist heuer teuer wie noch nie: 7 Euro kostet die Tageskarte. Unter 50 Euro wird’s den Familienausflug (Pommes, Eis, noch ein Eis, noch mehr Pommes ...) also auch hier nicht spielen.

Da trifft es sich gut, dass man sich in Wien über viel beschweren kann, aber nicht über zu wenig kostenlose Badeplätze. Ans Kaiserwasser darf man mit Hunden, der Badeteich Hirschstetten ist gut für Kinder, am Arbeiterstrand gibt’s Sand, an der Strombucht eine schöne Wiese. Tische, Bänke und Klos sind vorhanden – nur die Kühlbox muss man selbst packen.

Wen das nicht überzeugt, dem bleiben nur zwei Optionen: Planschbecken aufstellen (es gibt auch schon ganz kleine). Oder: Fußbecken selbst bauen. Eine Anleitung finden Sie hier: www.obi.at/magazin/garten/gartengestaltung/fussbad-selber-bauen