„Du bist großartig!“: Warum sagen wir das nicht viel öfter?
Ich mache sehr gerne Komplimente. Es ist wunderschön zu beobachten, was ehrlich gemeinte Worte beim Gegenüber auslösen können. Diese freudige Überraschung im Gesicht der anderen Person zu sehen, ist Gold.
Es gibt natürlich auch jene, meistens sind das Frauen, denen ein Kompliment unangenehm ist, die nicht damit umgehen können, die vielleicht sogar peinlich berührt sind. Komplimente anzunehmen – das lässt sich tatsächlich lernen. Und zwar am ehesten mit Menschen, denen wir vertrauen und die wir mögen. Da dürfen wir nämlich immer davon ausgehen, dass alles Gute, das wir gesagt bekommen, von Herzen und ohne Hintergedanken daherkommt.
Viel mehr als "hübsch"
Besonders schön finde ich es persönlich, wenn Frauen anderen Frauen Komplimente machen. Wir sind dabei sehr kreativ, manchmal geht es ums Aussehen, viel öfter aber um ganz andere Dinge: „Danke, dass ich mich bei dir ausheulen darfst und du mir zuhörst!“. „Es ist unglaublich, mit welcher Begeisterung du deine Aufgaben angehst!“. „Du bist eine große Inspiration für mich. Ich bin so froh, dich als Freundin an meiner Seite zu haben.“. „Bei dir darf ich immer so sein, wie ich bin, auch wenn es gerade bescheiden läuft.“
Die Schriftstellerin Rupi Kaur drückt das in einem ihrer genialen Gedichte so aus: „I want to apologize to all women I have called pretty, before I have called them intelligent or brave.....not because I don’t think you are pretty. But because you are so much more than that.“ („Ich möchte mich bei allen Frauen entschuldigen, die ich – bevor ich sie „intelligent“ und „mutig“ genannt habe - als „hübsch“ bezeichnet habe....Nicht, dass ich euch nicht hübsch finde. Aber ihr seid so viel mehr als das.“).