Picknick mit Fuchs
Von Katharina Salzer
Keine Zeit für Romantik. In Wien, vor allem in den Außenbezirken, kann man ab und zu einem Fuchs über den Weg laufen. Das ist (fast) nichts Besonderes. In Schönbrunn etwa lassen sich die Tiere auch von Besuchern nicht von ihren Spaziergängen abhalten. Im Lainzer Tiergarten war einem Pärchen aber schon etwas mulmig zumute: Ein Fuchs näherte sich der Picknickdecke. Er kam bis auf einen Meter an die beiden heran und nahm im Gras Platz (siehe Bild).
Ausgefuchst. Das ausgewachsene Tier ließ sich auch nicht vertreiben. Tollwut? Nein, die gibt es in Österreich nicht mehr. Der Schlingel blieb sitzen und sorgte für Unruhe. Die Aktionen der Menschen ließen ihn kalt: Der Mann klatschte, wachelte mit seiner Jacke, er schwitzte. Was aber tun, wenn einem das Wildtier zu nahe kommt?
Wurstsemmerl-Platz. Eines vorweg, um solche Situationen zu vermeiden: „Egal wie nett der Fuchs oder ein anderes Wildtier ausschaut, – nicht füttern“, sagt Theresa Walter vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde. Darin steckt auch eine mögliche Erklärung für sein Verhalten. „Der Fuchs wird gelernt haben, dass es etwas Fressbares gibt.“ Er wird am Abend über die Lagerwiese spaziert sein – und die Reste des ein oder anderen Wurstsemmerls gefunden haben. So ein Fuchs ist bekanntlich schlau. Er schaut wieder vorbei und bekommt dann vielleicht sogar etwas zugeworfen. Mäusejagd ist anstrengender.
Einpacken. Sollte Klatschen und Wacheln nichts nützen, kann man auf das Tier zugehen, damit es sich trollt. Wenn das nichts hilft? Den Platz wechseln. So taten es die beiden Menschen. Sie packten die Decke ein und schnappten ihre Jacken. Und der Fuchs, der schaute zu.