Friede, Freude, Sonnenschein: Familienurlaub als Experiment
Drei Wochen Familienurlaub zu fünft. Da ist wirklich alles dabei an Emotionen: Spaß, Langeweile, Freude, Frust, Neugier, Wut und Liebe. Manchmal alles dicht beisammen, beizeiten vieles sogar gleichzeitig.
Wir haben wieder ein Experiment gemacht. Wir haben uns dagegen entschieden, vorab etwas zu buchen. Alles sollte offen und flexibel bleiben. Es ist erstaunlich, was sich ergibt, wenn man Zeit hat. Wir sind langsam in die Tage gestartet, haben viel Lästiges erledigt, für das sich im Alltag niemand zuständig fühlt. Wir haben gegessen, wenn uns danach war. Wenn niemand kochen wollte, sind wir essen gegangen oder haben was bestellt. Freunde waren da, wir waren bei Freunden, das Freibad wurde ausgiebig besucht, wir haben Ausflüge unternommen und somit neue Orte kennengelernt. Das Zelt wurde nicht am Campingplatz, dafür aber im Garten aufgebaut.
Keine langen Autofahrten
Die beiden Älteren haben sich manchmal verselbstständigt, die schöne Erkenntnis: Sie brauchen uns nicht mehr durchgehend, wenn sie mit Freunden in ihrer gewohnten Umgebung unterwegs sind. Dass wir mit diesem Experiment die von uns Eltern sehr gefürchteten, langen Autofahrten vermieden haben, ist ein weiterer Bonus. Was haben sich unsere Nerven regeneriert, die sonst aufgrund permanenter Streitereien auf der Rückbank schwer strapaziert gewesen wären!
Natürlich gibt es Reaktionen, teils erstaunte Fragen: Warum fahrt ihr nicht weg? Echt, ihr seid nur zu Hause? Ja genau, wir machen das, was sich für uns als Familie am besten und am einfachsten anfühlt. War alles immer Friede, Freude, Sonnenschein in diesen drei Wochen? Sicher nicht, aber das wäre es am Strand, im Familienhotel oder im Wohnwagen auch nicht gewesen. Wie gut ist es, dass sich jede Familie auf die Suche nach dem Urlaub machen darf, der am besten zu den Bedürfnissen aller passt.