Baumwoll-Botschaften: Im "richtigen" T-Shirt kann Mann und Frau alles sein
Von Marco Weise
Kleider machen bekanntlich Leute. Und dabei spielt nicht nur das Unterhemd, wie sie im Artikel links nachlesen können, sondern natürlich auch das T-Shirt eine gewichtige Rolle. Denn das ist nicht bloß irgendein Kleidungsstück, sondern immer auch wandelnde Werbefläche für diese und jene Message; es ist der geeignete Stoff beziehungsweise Ort, um Botschaften aller Art in die Welt zu tragen. Zusätzlich gilt: Im „richtigen“ T-Shirt kann Mann und Frau alles sein: Rebellin, Poet, Romantiker, Vollpfosten, Rockerin – oder einfach wieder Kind.
Was dabei so alles möglich ist, lässt sich bei Großveranstaltungen ganz gut überblicken. So etwa auch beim Nova-Rock-Festival vergangenes Wochenende im Burgenland, wo man dann zwar keine gesellschaftliche Grundstimmung, keine Wahl-Prognosen herauslesen konnte, aber eines besonders auffällig war – und zwar die große Dichte an getragenen Rammstein-Leiberln. Damit wollten sich die Trägerinnen und Träger wohl mit „ihrem“ Till Lindemann, dem Sänger der deutschen Band, solidarisieren, der derzeit – laut den Rammstein-Fans natürlich völlig unbegründet – in der Kritik steht. Aber über Rammstein sollte man derzeit besser nichts schreiben, außer man möchte von deren klagegeilen Anwaltskanzlei einen Brief erhalten.
Bleiben wir also lieber beim T-Shirt: Dass man darauf Botschaften druckt, hat eine lange Tradition, die von der heutigen Jugend mit Kreativität fortgesetzt wird. So demonstrierte etwa Lourdes Ciccone, die Tochter von Madonna, mit dem T-Shirt-Aufdruck „I love me“ ihre sexuelle Vorliebe. Zayn Malik von der Boygroup One Direction stellte sich einmal mit einem „Fuck you“-Shirt vor die Presse. Beim jüngsten Nova-Rock-Festival sprang der britische Yungblud-Sänger im „Star Fucker“-Leiberl auf der Bühne herum. Das Publikum hielt u. a. mit einem „Und am Ende eskaliert es eh“ und „I bin schon fett kumman“ dagegen.