Faschingssitzung
Von Simone Hoepke
Als Kärntner ist man nicht nur am Aschermittwoch in der Defensive.
über Kärntens Image
Weil heute Aschermittwoch ist, eines vorweg: Wir Kärntner sind nicht an allem schuld. Zum Beispiel nicht an der Übertragung des Villacher Faschings. Das muss ich am Tag danach mit aller Deutlichkeit sagen. Die Sitzung wird übertragen, weil mehr als eine Million Menschen zuschauen. Das können nicht alles Kärntner sein. Genau genommen hat Kärnten 560.000 Einwohner – und die sind am Faschingsdienstag zu einem guten Teil bei ihrer eigenen Faschingsparty. Übrigens ist die Faschingssitzung ganz okay, wenn man sie als das sieht, was sie ist: Eine Laienveranstaltung, die nicht mit einem Wiener Opernball in trauriger Schleierkraut-Deko vergleichbar ist.
Als Kärntner ist man nicht nur am Aschermittwoch in der Defensive. Dafür sorgt schon allein die HETA, vulgo Hypo Alpe Adria. Witze à la "Wenn wir schon eure Schulden übernehmen, müssen wir den Wörthersee-Urlaub ja wohl nicht auch noch zahlen" kann kein Kärntner mehr hören.
Eine Initiative will jetzt das Image des Landes verbessern – indem sie all jene zusammentrommelt, die etwas für Kärnten tun wollen, statt nur zu jammern. Die Liste der unterstützenden Mitglieder wächst stetig. Nach dem Motto "Beim Reden kommen die Leut’ zsamm" sollen jene, die Projektideen haben, mit jenen zusammenkommen, die das Know-how oder finanziellen Mittel zur Umsetzung haben. Es ist sicher ein Experiment, aber zumindest passiert endlich einmal etwas.