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Salomonisch: Ist Teilzeitarbeit Teufelswerk?

Am Donnerstag hat die Frauenministerin eine Kampagne gegen Teilzeitarbeit gestartet. Weil es eine Armutsfalle ist und weniger Pension bedeutet, so die Warnung. Aber ist wirklich allen gedient, wenn Eltern so schnell wie möglich ganztags arbeiten gehen? Haben jene Politiker, die immer schon gegen Teilzeitjobs waren, dafür gesorgt, dass es flächendeckend vernünftige Ganztagsschulen und Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder gibt? Und wäre es nicht besser, die starre „Ganz oder gar nicht“-Mentalität ein bisschen zu überdenken?

Jene, die Teilzeit-Phasen (für Bildung, Kinderbetreuung, Altenpflege, Zweitjob oder was immer) ablehnen, haben keine Bedenken, Frauen im besten Alter als (Früh-)Pensionistinnen „heim an den Herd“ zu schicken. In Wahrheit müssen Frauen in wenigen Jahren Ausbildung, Kinder und Karriere in ihr Leben stopfen. Weil mit 50 plus ist frau ja schon wieder am absteigenden Ast. Kein Wunder, dass vor allem besser Gebildete – egal, ob bewusst oder weil es sich eben so ergeben hat – kinderlos bleiben. Das betrifft einen Großteil der österreichischen Vorzeige-Karrierefrauen, von der Nationalbibliotheks- bis zur IBM-Chefin.

Natürlich bringen Kinder nicht nur Glück und Lebenssinn, sondern auch ein Defizit an Schlaf, Karriere, Konsum, manchmal auch an Pension. Man weiß aus Studien, dass (speziell alleinerziehende) Mütter von kleinen Kindern das höchste Burn-out-Risiko aller Bevölkerungsgruppen haben.

Viele Mütter und leider viel zu wenige Väter arbeiten daher zumindest vorübergehend Teilzeit, um die Kleinen aufwachsen zu sehen, ohne den Beruf aus den Augen zu verlieren. Wer das schlecht redet, setzt die Betroffenen noch mehr unter Druck. Weniger Stress für die Eltern tut auch den Kindern gut. Aber deren Wohl spielt bei solchen Diskussionen ja leider meist überhaupt keine Rolle.

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