Die Reifen-Falle

Da ist wohl die Mode-Branche Pate gestanden. So wie diese sich mit der Winter- und Sommer-Kollektion beinahe schon selbst überholt, hat man heuer auch beim wichtigsten Taktgeber des Autoreifen-Geschäftes einen Zahn zugelegt. Den großen Sommerreifen-Test, den der heimische ÖAMTC gemeinsam mit anderen europäischen Autofahrer- und Verbraucher-Organisationen jährlich durchführt (siehe Seiten 6 und 7), schon Mitte Februar zu veröffentlichen, mag dem starren Schema eines bestimmten Abstandes zum traditionellen Umsteck-Start zu Ostern geschuldet sein. So ganz in die Zeit passt er heuer aber wohl doch noch nicht. Und das nicht nur wegen der prognostizierten weiteren Schneefälle. Denn ungeachtet der über Jahre ausgegebenen Faustregel, dass Winterreifen von Oktober bis Ostern zu benützen seien, fällt die große Eiersuche heuer in den März – und damit in die geltende gesetzliche Winterreifen-Benützungspflicht bei Schneefahrbahnen. Sich – angeregt durch die Testergebnisse – auf den rituellen österlichen Reifenwechsel einzustellen, kann also heuer ins Auge gehen. Und zwar nicht nur bei uns, wenn’s tatsächlich bis 15. April noch schneien sollte, sondern auch beim allfälligen Osterausflug in den italienischen Frühling. Denn dort gilt, etwa auf der Brennerautobahn, ebenfalls bis Mitte April aber unabhängig vom Wetter eine Winterausrüstungspflicht – sprich Winterreifen an den Rädern oder Ketten an Bord.