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Zwei Rauswürfe sind noch keine Reform

Zwei Rauswürfe sind noch keine Reform

Bernhard Gaul
über das bifie-Desaster

Der Rauswurf des roten und des schwarzen Direktors des Bildungsinstituts des Bundes (bifie) ist mit Sicherheit ein notwendiger Schritt. Gelöst ist damit im Bildungsbereich aber nichts. Das weiß wohl auch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Sie ist seit knapp fünf Monaten im Amt, und hat bereits eine Pannenserie vorzuweisen, die eigentlich für fünf Jahre reichen würde.

Allem voran der Skandal rund um die Deutsch-Matura. Keinem der Verantwortlichen im Bildungsinstitut ist aufgefallen, dass den Schülern ein schwülstiger Text eines Ex-Mitarbeiters von Joseph Goebbels Propagandazeitschrift Das Reich vorgelegt wird. Jeder Maturant hätte das in weniger als zehn Sekunden mit seinem Smartphone herausfinden können. Und das war nicht der einzige schwere Fehler bei der ersten Zentralmatura.

Aber wie geht es weiter? Wie will Heinisch die Neue Mittelschule so reformieren, dass die hohen Kosten auch sinnvoll erscheinen? Wann bekommen die Schulen die notwendige Autonomie, damit sie selbstständig gute Lehrer anwerben und schlechte feuern können? Und wie lange müssen wir uns noch mit den vielen kleinen und großen Pannen vom ominösen Datenleck bis zur Zentralmatura herumschlagen, statt die großen Ziele der Bildungspolitik in Angriff nehmen zu können?

Fragen über Fragen. Eine davon: Wie lange kann sich Kanzler Werner Faymann die "Pleiten, Pech und Pannen"-Ministerin noch leisten? Die Bildungspolitik ist eines der Kernthemen der Sozialdemokraten. Bisher konnten sich die Roten auf die ÖVP ausreden, dass in der Bildungspolitik Reformen blockiert werden. Jetzt liegt das Problem bei der amtsführenden Ministerin.