Meinung/Kommentare/Aussenpolitik

Und der Gewinner heißt – Putin

Mit seiner üblichen "Ich-bin-ich"-Attitüde wird Präsident Trump keine Zweifel zerstreuen

Mag. Ingrid Steiner-Gashi
über Donald Trump

Vom Unterhaltungswert her gesehen können die nächsten vier Jahre lustig werden: Reality-TV vom Feinsten, wenn der neue Präsident der USA regelmäßig bei Pressekonferenzen auszuckt. Wenn Donald Trump Journalisten beschimpft, beleidigt oder ihnen Fragen verwehrt. Wenn er politische Gegner nieder-twittert oder Konzerne mit Strafzöllen bedroht. Kurz, wenn der mächtigste Mann der Welt alles macht, was bisher für Spitzenpolitiker verpönt und ungustiös war.

Langfristig mutet es eher unlustig bis gefährlich an: Allein schon Donald Trumps Krieg gegen die Geheimdienste birgt das Risiko, die Sicherheit des Landes zu gefährden. Wenn ein Staatschef seinen eigenen Sicherheitsexperten misstraut oder ihre Arbeit ins Lächerliche zieht, und CIA, FBI und Co. ihrerseits ihren Präsidenten ins Leere laufen lassen, dann können sich alle Zündler diverser Weltkrisen schon mal die Hände reiben.

Russlands Präsident Wladimir Putin darf ganz besonders zufrieden sein. Denn egal, ob sich Donald Trump einst in Moskau auf Sexspiele mit Prostituierten einließ oder nicht (und dabei vom russischen Geheimdienst FSB gefilmt wurde oder nicht) – ein Hauch von Argwohn gegenüber dem neuen US-Präsidenten wird lange bestehen. Zweifel an seiner Person aber werden das Land weiter spalten und schwächen.

Trump gilt ohnehin als ein Freund des Kreml-Herren. Ist er denn auch noch von Moskau erpressbar? Mit seiner üblichen "Ich-bin-ich"-Attitüde wird Präsident Trump jedenfalls keine Zweifel zerstreuen oder Zeichen der Stärke setzen.