Halb harte Landungfür "The Donald"
US-Präsidentenwahlen wurden bisher im Mittelfeld gewonnen
US-Vorwahlen
Donald Trump ist also wieder auf der Erde aufgeschlagen. Nicht zu hart, denn ein zweiter Platz hinter Sieger Ted Cruz bei den Vorwahlen in Iowa ist für den großmäuligen Milliardär keine Katastrophe, aber doch eine ungewohnte Niederlage. Aber auch wenn er seinen Vorsprung in den Umfragen nicht in einen echten Sieg verwandeln konnte, hat der Milliardär mit dem Hang zu verbalen Ausfällen bewiesen, dass er keine reine Medienfigur ist. "The Donald" hat echte Wähler, sehr viele sogar. Und die wollen einen starken Mann. Einen, der sich nicht darum schert, wie oder was er sagt – Hauptsache, der Kandidat kommt nicht wie ein Berufspolitiker rüber.
Diese Anti-Establishment-Stimmung, die sich in den USA durch beide große Parteien zieht, bekommt auch Hillary Clinton zu spüren. Einen hauchdünnen Sieg fuhr Politsuperprofi Clinton in Iowa ein. Gerade genug, um mit einem blauen Auge, aber auch ein wenig Schwung in die nächsten Wahlrunden zu gehen. Ihr potenziell gefährlichster Gegner wächst gerade heran: Marco Rubio, der gut platzierte Dritte des republikanischen Ringens in Iowa. Wie Clinton bei den Demokraten, gilt der 44-jährige Senator aus Florida bei den Republikanern als der Kandidat des Parteiestablishments und der politischen Wählermitte. Dort, im Mittelfeld, und nicht bei Extremisten der Marke Trump oder Cruz, des verbiesterten Ultrakonservativen, wurden bisher amerikanische Präsidentenwahlen stets gewonnen.