Ein großer Akt der Humanität
Von Walter Friedl
Gratulation! Die Regierung zeigt in der Flüchtlingskrise mit historischer Dimension Herz und Hirn
über eine Politik, die hoffentlich Vorbildwirkung hat
In dieser langen Nacht auf Samstag wurde nicht lange gefackelt. Während tausende Flüchtlinge von Ungarn auf dem Weg nach Österreich waren, öffnete die Bundesregierung spontan die Grenzen. Ganz unbürokratisch und ohne sich lange mit juristischen Details herumzuschlagen. Ein großer Akt der Humanität. Das nennt man Politik mit Herz und Hirn. Mit Hirn auch deswegen, weil auch die Abwicklung des Massenansturms unaufgeregt und höchst professionell über die Bühne ging. Behörden und NGOs arbeiteten Hand in Hand.
Mit dieser einmaligen Aktion beschämt Österreich zugleich die Regierung im Nachbarland Ungarn. Dort hatte der national-konservative Premier Viktor Orban in verantwortungsloser Manier bewusst eine Chaos-Situation herbeigeführt, um die Flüchtlinge loszuwerden. Das grenzt an Erpressung – auf dem Rücken von Menschen, die alles verloren haben. Mit dieser Art von Politik darf Orban nicht durchkommen – die EU-Granden müssen ihn jetzt in die Pflicht nehmen, wenn nötig auch mit der Androhung von Sanktionen.
Die Österreicher jedenfalls können stolz sein auf das, was die offizielle Politik , aber auch die vielen freiwilligen Helfer in den vergangenen 24 Stunden zu Wege gebracht haben. Diese Großtat sollte Vorbildwirkung haben auf alle jene Länder, die sich in der Flüchtlingsfrage bisher feige wegducken.