Meinung/Kolumnen/Very British

Der Abschied naht

Endspurt im olympischen Dauerlaufen über 20 Tage. Was fehlen wird, wenn der Alltag wieder Cashpoint Altach gegen Lopocasport Hartberg heißt:

das Hotelzimmer mit dem riesigen begehbaren Schrank, in den ein Bett hineingepfercht ist;

der Duschkopf, der fix montiert ist und beim Aufdrehen eiskaltes Wasser auf den trockenen Körper spuckt, ohne dass man ausweichen kann;

der violette Spannteppich, der in den vergangenen 15 Jahren Heerscharen an Bloßfüßigen getragen hat;

der Kellner beim Frühstück, der auch am 19. Tag noch fragt: "Waren Sie schon einmal hier, Sir?"

das Frühstück mit Bohnen, Spiegeleiern, Champignons und Speck, das schon am zweiten Tag immer gleich geschmeckt hat;

die Briten, die sich entschuldigen, wenn man ihnen auf die Füße steigt;

die Journalistenkollegen, die sich aufgepudelt haben, weil es zwei Mal kurz geregnet hat und der Zug ein Mal mit zwei Minuten Verspätung abgefahren ist;

das blöderweise bestellte gekochte Lamm in Chinatown, das exakt so geschmeckt hat wie es klingt;

die freiwilligen Helfer, von denen die meisten nur Freiwillige sind, denen nicht zu helfen ist;

Fish & Chips, Ale & Pubs: Wer fünf Pints of London Pride trinkt, bekommt ein T-Shirt. Es ist sehr schön blau.

London, eine der großartigsten Städte der Welt.

 

harald.schume@kurier.at