über LEBEN: Werden Sie schöner!
Von Guido Tartarotti
Jetzt, da ich noch einmal einen Blick auf diese Kolumne werfe, entdecke ich Fehler. Ich habe da möglicherweise den Überblick verloren. Teile dieser Kolumne stammen gar nicht von mir. Ja, moralisch bin ich vielleicht zu verurteilen. Die andere Sicht ist, ich krieg zur Zeit extrem viel Post, ich krieg zur Zeit extrem viel Zuspruch. Ich möchte einen Brief vorlesen, den ich mitgebracht hab. Ich les nur einen Absatz vor: "Sehr geehrter Herr Kolumnist, Sie sind für diese abscheuliche Neidgesellschaft zu jung als Kolumnist gewesen, zu intelligent, zu gut ausgebildet, aus zu gutem wohlhabenden Haus, zu schön, und was für alles der Punkt auf dem i ist, auch noch mit einer schönen und reichen Frau verheiratet. So viel Glück darf ein einzelner Mensch einfach nicht haben, da muss man etwas dagegen tun. Es ist wirklich traurig." Und weil das so traurig ist, habe ich vor, Sie demnächst aufzusuchen und Ihr Geld an mich zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass Sie da eh nichts dagegen haben, weil ich so schön bin. Keine Sorge, Sie kriegen eh keine MEL-Aktien dafür. Was heißt, Sie haben ohnehin schon für die Zeitung bezahlt? Ja, ich gebe zu, die Optik ist nicht gut. Aber andererseits: Bin ich ein Optiker? Und überhaupt: Sie haben Glück, dass ich nicht der Birndings bin. Das ist ein Kärntner Steuerberater, der verlangte für ein 44 Sätze umfassendes Gutachten zum Hypo-Verkauf zwölf Millionen Euro. Das sind knapp 273.000 Euro pro Satz. Diese Kolumne. Enthält genau. 31 Sätze. Das. Sind. Dann. 8,4 Millionen Euro, die ich jetzt für diese Kolumne gerne von Ihnen hätte. Also, eh abgerundet, weil übertreiben wollen wir es nicht. Was haben Sie für die Zeitung bezahlt? Einen Euro 20? Ich bitte Sie, dafür kriegen Sie beim Birndings nicht einmal einen i-Punkt! Dass Sie nicht reich sind, das tut mir leid. Mein Expertentipp: Werden Sie einfach schöner!