über LEBEN: Von Steh- und Sitzpinkler II
Von Guido Tartarotti
Das ist die von Hunderttausenden sehnsüchtig erwartete Fortsetzung unserer Sitzpinkler-Geschichte der Vorwoche. Was bisher geschah: Ich schrieb unlängst in einer Glosse, dass ich Frauen keineswegs für die schlechteren Autofahrer halte. Daraufhin bekam ich von einem Mann, nennen wir ihn Hr. Spatzi, ein Mail des Inhalts: "Und beim Pinkeln musst du dich sicher auch hinsetzen!" Ich antwortete Hrn. Spatzi, dass ich mich, obwohl allein lebend, grundsätzlich hinsetze - und zwar nicht beim, sondern schon vor dem Pinkeln, da ich die ansonsten unvermeidbare Beschmutzung des Bodens ungustiös fände. Hr. Spatzi antwortete: "Ich bin stolz, dass ich kein Sitzpinkler, Swiffer und peinlicher Anbierer ans andere Geschlecht kenne! Pfui!!!" Was lernen wir daraus? Vielleicht, dass Stehpinkler sich nicht nur mit der Hygiene, sondern auch mit dem Deutsch ein wenig schwertun? Dass es tatsächlich noch Menschen gibt, die sich selbst ihrer Männlichkeit versichern, indem sie in stehender Haltung ihren Harn abgeben (vielleicht, weil sonst nie etwas steht)? Welche die infolge dieses Vorgangs unvermeidlichen Verschmutzungen und Geruchsbelästigungen nicht nur in Kauf nehmen, sondern sogar begrüßen, weil sie dadurch ihr Territorium markieren, ähnlich einem Hund? Zumal Hr. Spatzi ja selbst betont, zu allem Überfluss auch kein Putzwerkzeug sein eigen zu nennen? Was macht Hr. Spatzi noch? In den Park kacken? Anderen Männern am Geschlechtsteil schnüffeln? Mit dem Schwanz wedeln? Ich verabschiede mich mit einem guten Rat: Falls Ihnen, irgendwo da draußen, Hr. Spatzi begegnet und versucht, sich Ihnen anzubieren, werfen Sie ihm ein Stöckchen, damit er beschäftigt ist, und danach suchen und finden Sie das Weite. Denn Hr. Spatzi stinkt. Pfui.