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über LEBEN: Verhaltensregeln

Ich war einmal, es ist sehr lange her, auf Safari in Afrika. Dort hat uns der afrikanische Guide Verhaltensmaßregeln gegeben – wie man sich in der Savanne richtig benimmt. Also zum Beispiel: Nähere dich nie einem Flusspferd. Flusspferde sind wie Menschen. Sie haben eine dicke Haut, sie sind fett, sie pinkeln ins Schwimmbecken. Sie baden zwar öfter, stinken aber genauso. Daher sind sie, verständlicherweise, ziemlich grantig.

Oder, eine andere wichtige Verhaltensregel in Afrika: Stell dich nie einem Warzenschwein in den Weg. Warzenschweine sehen ungefähr so aus wie Rapidfans nach dem 15. Krügel, und sie benehmen sich auch so: Warzenschweine und Rapidfans beschädigen gerne fremde Dinge oder Menschen, vier bis fünf, wenn sie schlecht aufgelegt sind, sieben bis acht, wenn es ihnen gut geht. Oder sie fangen zu weinen an, weil sie sich so schämen wegen der vielen Warzen und wegen ihres schlechten Benehmens und wählen dann den Strache. Der kann zwar auch nichts machen gegen die Warzen, aber wenigstens lässt er die Ausländer dafür büßen.

Der Guide hat uns damals in Afrika auch gefragt: Was macht ihr, wenn euch eine Schwarze Mamba beißt? Wir haben gesagt: ruhig bleiben, Biss abbinden, den Hademar Bankhofer anrufen, um Antiserum brüllen, die Mamba verklagen, Activia trinken. Aber der Guide hat gesagt: Für all das bleibt euch keine Zeit mehr. Das einzige, was ihr tun könnt: euch an einen Baum lehnen und versuchen, in Würde zu sterben.

Manchmal glaube ich, so ist das Leben: Die Mamba hat gebissen, und jetzt lehnen wir am Baum. Der eine kürzer, der andere länger.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Heini Hemmi" hat am 8. März im Stadttheater Walfischgasse Premiere. Es geht um sinnloses Wissen, und wie man damit die Welt rettet.

guido.tartarotti(at)kurier.at

 

Ich war einmal, es ist sehr lange her, auf Safari in Afrika. Dort hat uns der afrikanische Guide Verhaltensmaßregeln gegeben – wie man sich in der Savanne richtig benimmt. Also zum Beispiel: Nähere dich nie einem Flusspferd. Flusspferde sind wie Menschen. Sie haben eine dicke Haut, sie sind fett, sie pinkeln ins Schwimmbecken. Sie baden zwar öfter, stinken aber genauso. Daher sind sie, verständlicherweise, ziemlich grantig. Oder, eine andere wichtige Verhaltensregel in Afrika: Stell dich nie einem Warzenschwein in den Weg. Warzenschweine sehen ungefähr so aus wie Rapidfans nach dem 15. Krügel, und sie benehmen sich auch so: Warzenschweine und Rapidfans beschädigen gerne fremde Dinge oder Menschen, vier bis fünf, wenn sie schlecht aufgelegt sind, sieben bis acht, wenn es ihnen gut geht. Oder sie fangen zu weinen an, weil sie sich so schämen wegen der vielen Warzen und wegen ihres schlechten Benehmens und wählen dann den Strache. Der kann zwar auch nichts machen gegen die Warzen, aber wenigstens lässt er die Ausländer dafür büßen. Der Guide hat uns damals in Afrika auch gefragt: Was macht ihr, wenn euch eine Schwarze Mamba beißt? Wir haben gesagt: ruhig bleiben, Biss abbinden, den Hademar Bankhofer anrufen, um Antiserum brüllen, die Mamba verklagen, Activia trinken. Aber der Guide hat gesagt: Für all das bleibt euch keine Zeit mehr. Das einzige, was ihr tun könnt: euch an einen Baum lehnen und versuchen, in Würde zu sterben. Manchmal glaube ich, so ist das Leben: Die Mamba hat gebissen, und jetzt lehnen wir am Baum. Der eine kürzer, der andere länger. Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Heini Hemmi" hat am 8. März im Stadttheater Walfischgasse Premiere. Es geht um sinnloses Wissen, und wie man damit die Welt rettet.

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