Zweispurig

Noch am Montag baute Salzburgs junger Teamverteidiger Martin Hinteregger einen kapitalen Sturz beim Charity Race in Flachau. Am Samstag läuft er topfit in die mit 30.188 Besuchern restlos ausverkaufte Bullen-Arena gegen den FC Bayern München ein.

In den 70er-Jahren war Fußball-Profis das Skilaufen bei Androhung hoher Geldstrafen noch verboten. Was sich bei der Wiener Austria mit Herbert Prohaskas Rückkehr aus Italien allerdings änderte. Erzählte der doch dem Austria-Boss Joschi Walter, dass in Rom der legendäre Trainer Nils Lidholm mitten in der Liga-Saison zwei Tage Ski-Spaß in den Abruzzen angeordnet und AS Roma am darauffolgenden Sonntag gesiegt und ein paar Wochen später (mit Prohaska) den Meistertitel geholt hatte.

Soeben verbringen Prohaska und seine violetten Spezis zum 30. Mal ihren Brettl-Urlaub beim ehemaligen Weltcup-Abfahrts-Crack Uli Spieß in Mayrhofen. Und zum 30. Mal ist nix passiert.

Dass für die aktuelle Kicker-Generation inzwischen die Frühjahrssaison schon mitten im Winter beginnt, missfällt indes Skisportmanagern. Der Kampf um Quoten und Sponsoren lässt sie so denken. Das Olympische Komitee protestiert jetzt schon gegen den Plan, die Fußball-WM 2022 in Katar in die kalte Jahreszeit zu verlegen. Finden doch 2022 auch Winterspiele statt.

Manchmal macht der Fußball auch dem Fußball Konkurrenz: So steht beim großen ÖFB-Trainerseminar für Samstagnachmittag in der Wiener Generali-Arena eine Teamchef-Demonstration unter dem Arbeitstitel „Marcel Koller, Überlegungen zum Offensivfußball“ auf dem Programm. Zur selben Zeit, zu der in Salzburg Red Bull – FC Bayern angepfiffen und von Servus TV übertragen wird. Na servas.