Tagebuch:Brasilianische Fragezeichen
Von Wolfgang Winheim
Brasilien. Vor dem Schauplatz der 13,5 Millionen Euro teuren Auslosung protestierten Tausende gegen die Geldverschwendung. Drinnen, im Promi-Tempel am Jachthafen Marina de Gloria von Rio, fragten sich Europäer ... ... wie groß Eifersucht und Eitelkeit des Fußballpräsidenten Ricardo Teixeira doch sein müssen, wenn der mit Pelé das größte Sportidol des Landes erst auf Druck von Staatschefin Dilma Rouseff nachträglich zum Zeremoniell lud; ... und wie es möglich sein kann, dass Ronaldo, der im Februar noch um Punkte stürmte, dermaßen an Gewicht zugelegt hat. Ob Ronaldo, 34, für Rot-Weiß-Rot mehr Glücks- oder Barockengerl war, als er in den Lostopf griff, ist Ansichtssache. An Deutschland führt halt wieder kein Weg vorbei. Österreich sollte sich mit den Schweden und Iren um Platz zwei matchen. Wobei vorerst gar nicht sicher ist, ob Schwedens launischer Star Zlatan Ibrahimovic 2012/2013 überhaupt noch Lust hat, für das Land, in dem er aufwuchs, zu spielen; und ob der italienische Fußball-Sir Giovanni Trapattoni, 72, so lange Teamchef der Iren bleibt. Ob Dietmar Constantini in der WM-Qualifikation die ÖFB-Auswahl gegen Favorit Deutschland und Außenseiter Kasachstan noch coachen darf, hängt pikanterweise davon ab, wie sich sein Team demnächst gegen eben diese Länder in den für die EM leider bedeutungslos gewordenen Spielen präsentiert. Während Constantini heimflog, um seinen Kader für den Test gegen die Slowakei zu nominieren, düste ÖFB-Präsident Leo Windtner, der in Sachen Teamchef das letzte Wort hat, von Rio an die kolumbianische Karibikküste. Er will unter 45.000 Südamerikanern sitzen, wenn bei der U-20-WM Montagnacht Talente um den Aufstieg spielen, von denen einige 2014 bei der WM der Großen sicher bzw. hoffentlich wieder zu sehen sein werden. Denn: Österreichs Nachwuchs trifft beim Wettschwitzen im Backofen von Barranquilla auf ... Brasilien.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
Analyse
-
Hintergrund
-
Reaktion
-
Pressestimmen
-
Kommentar