Halbzeit bei der Beuteverteilung

... ist wie schon vor 16 Jahren, als Hermann Maier und Alexandra Meissnitzer in Beaver Creek auftrumpften, Österreichs drittkleinstes (mit 528.000 Einwohnern) Bundesland. Dank Anna Fenninger, Marcel Hirscher und Hannes Reichelt hat die Salzburger Regionalauswahl in den ersten fünf Rennen mehr Goldmedaillen gesammelt als die USA, Italien, Deutschland, Frankreich, Kanada zusammen.

... sprang bei dieser WM mit Adam Zampa ein junger Mann aus der Hohen Tatra. Der Slowake landete während des Abfahrtstrainings erst nach 70 Metern – und dennoch nicht auf dem Hosenboden.

... dürfte der Schutzengel gewesen sein, der für Ondrej Bank in der Kombi-Abfahrt Flugbegleiter gespielt hat. In Anbetracht des fürchterlichen Aufpralls von Bank , hat es den Tschechen gar nicht arg erwischt: nur eine Gehirnerschütterung, nur eine Knöchelverletzung. Sowohl Zampa als auch Bank haben aber nicht nur vom Glück, sondern auch von ihrer Körperbeherrschung profitiert. Milde belächelte Amateurpiloten sind Skisportler aus der ehemaligen CSSR längst nicht mehr.

... reagieren, gleichgültig, ob sie siegen oder verlieren, die Norweger. Kjetil Jansrud hätte über seine – gegenüber Hirscher – unvorteilhafte hohe Startnummer und über die ramponierte Piste fluchen können. Er tat es trotz des knapp verpassten Sieges nicht. Auch Ex-Abfahrts-Doppelweltmeister Aksel Lund Svindal musste auf seinen, vor vier Monaten erlittenen Achillessehnenriss erst ausdrücklich angesprochen werden. Auch Svindal redete nach seiner missglückten Titelverteidigung (Platz sechs) lieber von der starken Konkurrenz als von seinem Rekonvaleszenten-Handikap.

... bei der WM 2015 ist ein Vorarlberger, der 2002 Slalom-Olympia-Vierter war. Kilian Albrecht managt US-Slalomwunderkind Mikaela Shiffrin und Russlands Topmann Alexander Choroschilow; coacht als Mexiko-Trainer Hubertus von Hohenlohe und die mit einem Mexikaner verheiratete Ex-US-Starterin Sara Schleper; carvt fürs US-TV mit Helm-Kamera. Nur der Kontakt zum ÖSV ist gleich null, hat der Ski-Magister doch nicht vergessen, dass ihn sein Ex-Chef Toni Giger eine "intellektuelle Bedrohung für Trainer" nannte.

... ist alle Winter wieder die alpine Kombination. Doch ist ein Österreicher vorn, dann verstummen die Kritiker. Dann findet unsereiner den Bewerb hochattraktiv. Wie sonst ist zu erklären, dass um 22.16 Uhr noch 1,2 Millionen Zuseher Hirschers Slalom verfolgten.