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Tagebuch: 2012 rekordverdächtig

Pech als Rennläufer, Triumphe als Funktionär. Nachdem Senioren-Weltmeister Peter Schröcksnadel, 70, Opfer seines Ehrgeizes geworden war und sich am letzten Tag des alten Jahres beim Training die Achillessehne gerissen hatte, erlebt der Langzeitpräsident die erfolgreichsten ersten Tage eines neuen Jahres in seiner 22-jährigen ÖSV-Regentschaft.1.1.2012: Gregor Schlierenzauer springt in Garmisch am weitesten.3.1.: Marlies Schild gewinnt mit Rekordvorsprung in Zagreb den bestdotierten Damen-Slalom.4.1.: Andreas Kofler und Schlierenzauer bescheren Österreich einen Doppelsieg am Bergisel.5.1.: Torlauf-Akrobat Marcel Hirscher glänzt im Zagreber Flutlicht.Schröcksnadel braucht seinen Pauschalvorwurf an österreichische Medien vorerst nicht zu erneuern. Er könne diese ständigen Schwärmereien über Bode und Lindsey nicht mehr hören und lesen, hatte er immer wieder gebrummt.Wie Bode Miller und Lindsey Vonn sind auch Marlies Schild und Hirscher Ausnahmeathleten von der Sorte "Die kann man nicht züchten, die müssen geboren werden". Im Fall der Salzburger sind zudem deren ehrgeizige, fachlich kompetente Papis die Väter des Erfolges.Aber auch Schröcksnadels zuweilen chauvinistisch geführter Ski-Verband verdient es, sich die Jänner-Erfolge an seine Fahnen zu heften, wenn er zuvor für Dezember-Enttäuschungen verantwortlich gemacht wurde.

Achillesferse

Die Damen warten seit fast drei Jahren auf einen Abfahrtssieg. Klaus Kröll gilt bei den Downhill-Klassikern in Wengen und Kitzbühel als einziger ernsthafter ÖSV-Sieganwärter. Und weil sich Pistenfloh Hirscher (eine kluge Entscheidung) vorerst keinen Speed-Start antut, wird der aktuelle Weltcup-Führende im März nach dem Schladminger Finale wohl nicht mehr vorne sein. Nur soll es keiner wagen, den Gesamtweltcup in Gegenwart Schröcksnadels als Achillesferse zu bezeichnen. Der Oberehrgeizling würde drohend seine Krücken erheben.