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Rekordspringer und Überflieger

Mit 1342,8 km/h im freien Fall. Kein anderes Ereignis löste unter Nord-Amerikanern bei Google so ein Online-Erdbeben wie Felix Baumgartners Rekordsprung aus.

Die Sinnfrage wird den 43-Jährigen wenig tangieren. Die ließe sich genauso einem Bergsteiger stellen, der auf einem 8000er sein Leben riskiert. Oder einem Abfahrtsläufer am Kitzbüheler Hahnenkamm. Oder einem Lenkraddreher in der Formel 1.

Baumgartner habe selbst dem deutschen Korea-Sieger Sebastian Vettel die Show gestohlen, meldete der neue deutsche 24-Stunden-Sport-Sender Sky News im Fünf-Minuten-Takt seinen Abonnenten.

Auch viele andere TV-Stationen ordneten die einzigartige Mutprobe Baumgartners dem Sport zu.

Österreichs Sportler des Jahres 2012 kann Baumgartner nicht werden. Diese Ehre wird, auch weil die meisten der 800 Wahlberechtigten von Sportsmediaaustria schon ihre Stimme abgegeben haben, vermutlich mit Ski-Weltcupsieger Marcel Hirscher dem drittbekanntesten Salzburger zuteil.

Sollte es Baumgartners Terminplan erlauben, dann aber könnte dem seit Sonntag weltweit bekanntesten Salzburger schon in zwei Wochen bei der Sporthilfe Gala in Wien-Vösendorf ein Special Award überreicht werden – die gleiche Trophäe, mit der im Vorjahr der nunmehr zweitberühmteste Salzburger für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Hermann Maier.

Zwischen 1998 und 2001 war Ski-Olympiasieger und Weltmeister Maier nicht weniger als vier Mal Österreichs Sportler des Jahres und damit zugleich Nachfolger von Toni Polster gewesen.

Nach 15 Jahren hat David Alaba als erster Fußballer seit Polster die Chance, bei der Sportlerwahl unter die Top Fünf zu kommen. Sympathien für den 20-jährigen Bayern-Legionär führten freilich schon zu übertriebenen Erwartungen, zumal Alaba nach zwölfwöchiger Verletzungspause, ohne auch nur ein Liga-Spiel bestritten zu haben, in den Teamkader einberufen wurde.

Wie sehr ein Ausnahmekönner, vor allem wenn ihm Matchpraxis fehlt, in einem Teamsport von seinem Umfeld abhängig ist, zeigt sich am Beispiel des Thomas Vanek.

Haarig

Der 50-Millionen-Dollar-Profi aus der NHL fiel bei seinen vier bisherigen Sensationsgastspielen in der österreichischen Eishockey-Bundesliga mehr durch vergebene Penaltys auf. Vanek erzielte für seinen, von einem Anti-Glatzen-Institut gesponserten Grazer Klub erst ein Tor. Kritik am Sportler des Jahres 2007 wäre dennoch an den Haaren herbeigezogen.

Am Freitag läuft Thomas Vanek erstmals in der mit 7000 Besuchern ausverkauften Wiener Eis-Halle gegen die Capitals ein.

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