Das Durchhaus
Von Wolfgang Winheim
Kicker, wie die Zeit vergeht. Vor vier Jahren lief erstmals ein österreichisches Team zu einem EM-Spiel (0:1 gegen Kroatien) ein. Wie bei der EURO 2008 für die ÖFB-Elf ist nun für den EM-Co-Gastgeber Polen der 8. Juni der Starttermin.Den Polen wird wegen ihrer Dortmunder Meister-Legionäre prophezeit, dass sie weiterkommen werden als die EM-Gastgeber von 2008. Was im Falle von Österreich keine Kunst ist. Obwohl Jürgen Macho in drei Spielen nur drei Bummerln zuließ, reichte es nur zu einem Punkt.Mit dem "Langen" schien die Frage über die Nummer 1 mit der Nummer 1 für lange Zeit geklärt. Ein Irrtum. Das Teamtor wurde zum Durchhaus. Gleich sieben andere Goalies durften sich als Schadensbegrenzer versuchen:Alexander Manninger, der inzwischen seinen Teamrücktritt erklärte, weil er sich in Österreich zu wenig geschätzt fühlt.Helge Payer, der sich nach 19 Jahren Rapid mit vorerst unbekanntem Ziel verabschiedet hat.Michael Gspurning, der an der Pazifik-Küste für Seattle Bälle fängt.Pascal Grünwald, der nach einer OP am Austria-Comeback arbeitet.Plus Robert Almer, Christian Gratzei und Heinz Lindner, die unter Teamchef Marcel Koller ihre Chance bekamen.Um Macho? Der schwitzt und schweigt. Als in seinem rechten Knie die Patellarsehne riss, stellten ihn die Ärzte vor die Wahl: Karriere beenden oder quälen?Macho, 34, entschied sich für Variante zwei. Schuftet drei Mal täglich – nicht bei seinem Athener Arbeitgeber Panionios, sondern in einem Augsburger Reha-Zentrum. Doch keiner weiß – eine Parallele zur Politik der Pleite-Griechen – wie es mit dem Konkursklub Panionios und seinem Wiener Tormann weitergeht.