Rezepte für eine bessere Schule
Von Martina Salomon
Geht das Bildungswesen den Bach runter? Keine andere Frage bewegte die KURIER-Leserinnen und Leser an unserem "Tag der offenen Tür" mehr. Ins Zentrum stellten sie die Lehrerschaft.
Was also macht einen guten Pädagogen/eine gute Pädagogin aus? Für den Lehrer und KURIER-Autor Niki Glattauer müssen Lehrer Partner der Schüler sein, gleichzeitig aber auch Autorität ausstrahlen. Ein guter Ansatz, der sich am besten verwirklichen ließe, wenn Schul-Abschlussprüfungen extern erfolgen würden. Denn dann wäre viel klarer als jetzt, dass Schüler und Lehrer an einem Strang ziehen müssen, um Bildungsziele zu erreichen. Die werden derzeit leider oft verfehlt – unter anderem deshalb, weil Lehrer dem gestiegenen Druck von Eltern/Direktion/Schulverwaltung nachgeben, die schöngefärbte Ergebnisse wünschen. In einer idealen Schule vernetzen sich Pädagogen auch zur Teamarbeit (siehe Interview Seite 14) und sind nicht mehr so oft Einzelkämpfer.
Was rät man Maturanten, die den Lehrberuf anstreben? Die Jobchancen sind momentan gut. Macht es. Aber nur, wenn ihr wirklich begeistert seid, mit jungen Menschen zu arbeiten und nicht, weil ihr euch keinen anderen Beruf vorstellen könnt. Seid euch bewusst, dass man diesen Job vielleicht nicht 40 Jahre ausüben kann. Arbeitet vorher in einer anderen Branche oder bereitet euch darauf vor, es später einmal zu tun.
Denn dieser Beruf – inklusive Lärmbelastung, fehlender Aufstiegsmöglichkeiten, problematischer Schulreformen – macht dünnhäutig. Um das (und so manche Kritik) zu ertragen, wappnet euch am besten mit einer Riesenportion Humor und denkt daran: Das ist einer der verantwortungsvollsten Jobs in diesem Land. Mission Impossible sollte er niemals sein.