Räume
Von Ulla Grünbacher
Wohnzimmer, Schlafzimmer – wer bestimmt das eigentlich?
Häuser und Wohnungen werden vielfach so geplant, dass den Bewohnern kaum Freiheit gelassen wird. Der Platz, wo die Couch Platz findet, ist im Grundriss ebenso vordefiniert wie die Stelle für das Doppelbett. Das Wohnzimmer ist automatisch der größte Raum, die kleineren Räume Schlaf- und Kinderzimmer.
Viele Architekten stemmen sich zunehmend gegen diese Vorgabe und lösen sich von traditionellen Wohnstrukturen. Dabei wird nur noch festgelegt, wo Küche und Bad mit der Haustechnik platziert werden sollen, der Rest ist flexibel von den Bewohnern zu definieren: Nutzung und Größe der loftartigen Raumeinheit, Aufteilung und Verbindung. Dazu nutzen sie ein modulares System an Trennwänden. Das hat auch Vorteile, wenn Kinder hinzukommen oder man für einen Arbeitsplatz Platz finden soll.
Die Idee ist nicht neu. Bereits zur Gründerzeit waren nutzungsneutrale Grundrisse weit verbreitet. Dann sind die vordefinierten Wohneinheiten gekommen, mit Schlafzimmern so breit wie ein Doppelbett plus zwei Nachtkästchen. Damit nichts mehr schiefgeht ...
ulla.gruenbacher(at)kurier.at