Schwammkopf twittert
Von Birgit Braunrath
Was machen politikverdrossene Wähler? Sie gehen zur Urne und schreiben „SpongeBob“ auf ihren Stimmzettel. Bei der Bürgermeisterwahl in der kroatischen Küstenstadt Split ist das so oft der Fall gewesen, dass SpongeBob Schwammkopf dort wie ein Wahlsieger gefeiert wird.
Auch in Österreich wird ein Wahlerfolg für SpongeBob immer wahrscheinlicher. Denn während die (theoretisch regierende) SPÖ in Urwaldmanier über eine Urabstimmung streitet, sagt ein Minister der (theoretisch regierenden) ÖVP: „Hast führt zu schlechten Lösungen“. Und will damit allen Ernstes die Verzögerung des jahrelang verhandelten Schulpakets rechtfertigen.
Der Wähler fühlt sich fundamental verarscht. Er sitzt erste Reihe fußfrei in einem miesen Kabarett, in das er gar nicht gehen wollte, und erwägt ernsthaft, diesmal SpongeBob zu wählen.
In Split haben die SpongeBob-Anhänger bereits einen Twitter-Account eröffnet, um „die Kandidatur für den kroatischen Regierungschef unter dem Motto: Krabbenburger für alle“ anzukündigen. Und inzwischen wissen wir: Das ist ernstzunehmen! Twitternde Schwammköpfe werden tatsächlich gewählt.