Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Schach und matt

Er ist Millionär, wirbt für ein Modelabel und wird „ Justin Bieber des Schachsports“ genannt.

Andreas Schwarz
über ein junges Genie

Schach. Alleine beim Wort schnarchen die einen weg, weil das Brüten über dem Brett mit den 64 Feldern so gar nicht in unsere atemlose Digital/Event/Hype-Zeit passen will. Andere haben wenigstens ein bisschen Ehrfurcht vor den klug-rauchenden Köpfen, die da stundenlang Zug um Zug ihrem Gegner einen Zug voraus sein wollen. Aber Sport?

Schach findet sich heute im KURIER-Sport. Nicht nur, weil das Rösselspringen auch vom Olympischen Komitee anerkannt ist (nur nicht bei Olympia stattfindet). Sondern weil der Typ aus Norwegen, der sich mit 22 anschickt, den WM-Titel zu erobern, eine Sportschule besucht hat, durchtrainierter Athlet ist und jetzt schon eine Spielstärke in Punkten hat, wie kein Schacher je zuvor. Er ist Millionär, wirbt für ein Modelabel und wird „Justin Bieber des Schachsports“ genannt. Nur dass er vermutlich ein bisschen mehr drauf hat als der blasse Chart-Trällerer mit dem Affen; und so manchen heimischen Kicker oder Skifahrer matt aussehen lässt, sportlich gesehen. Mit Schach. Respekt! andreas.schwarz@kurier.at