Kurz sein lassen
Von Andreas Schwarz
"Kurz-Gastspiel an ÖVP-Spitze" wäre böse prophetisch.
über Kurz-Wortspiele
Jetzt, wo die Volkspartei ihren fünften Parteichef in zehn Jahren sucht und der den Namen Kurz tragen könnte, werden in manchen Redaktionsstuben und im angeblich sozialen Netz schon die Namensspiel-Bleistifte gespitzt: "Wie lang bleibt Kurz" ist ein heißer Kandidat, "Kurz-Gastspiel an ÖVP-Spitze" wäre böse prophetisch.
"Kurz und gut" könnte man dafür die gestern in der Television live übertragenen (!) Bedingungen des Ministers an seine Partei nennen. "Kürzer treten" müssen die Länderchefs, wenn sie den Kurz tatsächlich nicht treten dürfen wie zuvor andere Parteichefs. Sollte Kurz Wahlen gewinnen, haben die anderen "den Kürzeren gezogen". Bei einer Fehlentscheidung wird vom "Kurzschluss" die Rede sein. Und wenn er auf Kritik hantig-knapp reagiert, ist er "kurz angebunden". (Dass kurz sein auch ein Synonym für "nicht bei Verstand" ist, weiß heut’ zum Glück kaum noch wer.)
So, und wenn dann alle schenkelklopferischen Wortspiele durch sind, könnten wir uns darauf einigen, sie nicht kurz, sondern für immer sein zu lassen?