Zum Weinen
Von Andreas Schwarz
Morgen in einer Woche erreicht der Eurovision Song Contest in Wien und damit die mediale Hyperventilation ihren Höhepunkt
über den Songcontest
Morgen in einer Woche erreicht der Eurovision Song Contest in Wien und damit die mediale Hyperventilation ihren Höhepunkt: Finale! Und da passt es gut, dass die Hype-Ursache, Vorjahressieger Conchita Wurst, heute sein/ihr erstes Album vorstellt. Es seien Lieder zum Tanzen und zum Weinen drauf, sagt Wurst – vor allem Letzteres möchte man sofort glauben.
Aber das ist natürlich politisch absolut unkorrekt. Ebenso wie das Siegerlied vom Vorjahr dünn zu finden, das allgemeine Toleranz-Schulterklopfen für peinlich zu halten oder dieser Tage in Wien nicht Öffi zu fahren, weil die Conchita-Durchsagen ("Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun, zum Beispiel mit den Öffis zu fahren") Sodbrennen machen. Nein, das wäre Hochverrat am Wir-sind-ESC/Conchita.
Übrigens: Im Wiener Boulevard stand zu lesen, dass sich erst 28 % der Wiener auf das zum Jahrhundert-Event stilisierte Wettträllern freuen. Zum Weinen, dass es nicht wie beim Computer eine ESC(ape)-Taste gibt – für den ESC. Die Mehrheit hätte sie schon gedrückt.